Spiel des Schicksals von xRiLey ================================================================================ Kapitel 8: Aufstand ------------------- Die Welt herum wurde still und leise, während die Ohrfeige in Shinichi sein Gesicht durch den Raum hallte. Ran konnte von Kazuha, Heiji und Kaito die Augen auf sie spüren, während sie schwer schluckte. "Ran.." "Was zur Hölle ist gerade passiert?" "Geht es dir gut?" Das Herz hämmerte in der Brust, es schien als würde sie ihre Freunde nicht hören oder gar auf sie reagieren können. Nicht, während ihr Blick auf Shinichi haftete, der sich über die Wange fuhr und von ihr weg schaute. Ran schluckte hart und schüttelte den Kopf, bevor sie sich umdrehte. "Ran!" Ran ignorierte, dass Kazuha ihren Namen rufte, während sie Shinichi sein Zimmer verließ. Als es Montag wurde, ertappte Ran sich dabei, wie sie in ihre Englischstunde ging und nicht wusste, was sie erwarten würde. Die junge Mori schluckte hart und schüttelte ihren Kopf, während sie ihre Sachen auf den Schreibtisch fallen ließ, bevor sie sich hinsetzte. Während Ran noch weitere Utensilien herausholte, hörte sie das Geräusch eines Rucksackes, der auf den Boden knallte. Sie schaute auf und sah Shinichi neben sich sitzen. Seine stürmischen Augen wichen ihrem Blick aus. Ran schluckte hart, als Shinichi seine eigenen mit Kritzeleien bedeckten Notizbücher und Stifte herausholte. "Guten Morgen, Shinichi." Die junge Mori hielt ihren Tonfall locker, machte deutlich, dass sie immer noch wütend war, aber bereit zu reden. Als Shinichi nicht antwortete, runzelte sie die Stirn und schnaubte. "Wenn du nicht hallo oder irgendetwas anderes erwidern willst, dann.." "Morgen." Er schaute seine Sitznachbarin nicht an, aber sie sah ihn an seinem Stift herumfummeln, fast so, als ob er nervös wäre. "Hör zu, neues Mädchen. Ich habe mit den anderen darüber gesprochen, was am Freitag passiert ist." "Ach ja? Du hast also tatsächlich mit echten Menschen gesprochen?" "Nicht wirklich, sie haben irgendwie herausgefunden, was passiert ist und mir gesagt, dass ich ein voreingenommener Idiot sei." "Sie haben nicht Unrecht, weißt du?" "Wirst du aufhören, so sarkastisch zu sein? Ich versuche hier, mich zu entschuldigen!" In dem Moment fummelte Shinichi an der Feder herum und verschüttete schwarze Tinte über seine Hände. "Verdammt!" Er griff nach seinem Rucksack und kümmerte sich nicht darum, wohin die Tinte spritzte, bis er einen Lappen herauszog. Als er die Tinte wegwischte, sah man fast Erleichterung in seinen Augen, als ob es ihm wirklich peinlich wäre, sie anzuschauen. "Wie auch immer, es tut mir leid, okay? Ich wollte bei dem Treffen nicht so ein Arsch sein. Ich komme nicht gut mit Leuten zurecht, die versuchen, mich besser kennenzulernen. Mit Heiji, dem verdammten Welpen in Menschengestalt klarzukommen und mit Kazuha und Kaito ist hart genug." Shinichi seufzte, als er den Lappen fester packte. In seinen Augen tobten die Gefühle. "Dann kommst du daher und ich.. ich habe keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll." Ran ihr Herz setzte einen Schlag aus bei Shinichi seiner Entschuldigung und der Aufrichtigkeit darin. Ihre eigenen Hände krümmten sich zu Fäusten, bevor sie ausatmete und sich umdrehte, um Shinichi anzusehen. "Shinichi, sieh mich an." Ran fühlte, wie er sich neben ihr anspannte. Gerade als sie dachte, dass er ausflippen würde, tat er es nicht. Stattdessen drehte er sich langsam um und schaute sie an. Seine Augen waren ein Sturm voller gemischter Gefühle. Peinlichkeit, Scham, Verärgerung, Zorn und Schuldgefühle. "Bist du jetzt glücklich? Ich sehe dich an. Was willst du?" Anstatt ihm zu antworten, griff sie lieber rüber und nahm ihm den Lappen aus der Hand. "Du hast eine Stelle übersehen." Das war alles, was Ran sagte, bevor sie seine Hände nahm und anfing, den Rest der Tinte wegzuwischen. Als Ran aufblickte sah sie, wie Shinichi zu ihr herunterschaute, während er sich langsam entspannte. "Du bist eine Kuh, das weißt du doch?" "Nun du bist ein Idiot." Shinichi sein Kichern klang wie ein leises Grummeln, als er den Kopf schüttelte. "Ich dachte, diese Tatsache hätten wir bereits festgestellt." "Es ist nur eine tägliche Mahnung, dein Ego in Zaum zu halten." "Betrachte es für den Moment als im Zaum." "Übrigens, Shinichi?" "Ja?" "Nur damit du es weißt. Es gibt keinen Grund sich zu entschuldigen." Shinichi rollte mit den Augen und Ran blinzelte einmal, als er sich zurückzog. "Ich habe dir Unrecht getan, also musste ich mich entschuldigen." Doch im Nu kehrte Shinichi sein teuflisches Lächeln zurück, als er ihr den Lappen wieder abnahm. "Du bist gar nicht so schlimm, neues Mädchen, überhaupt nicht. Ich habe nur keine Ahnung, was ich tun soll, wenn es um jemanden wie dich geht." "Was soll ich denn machen?" "Sieh an, sieh an, sieh an... was haben wir denn hier?" Shiho ihre Stimme nagte an die Nerven, als Ran ihre Augen schloss und stöhnte. Als sie die Augen öffnete, drehte sie sich zu Shinichi um und sah, wie er Shiho mit einem kühlen, reglosen Gesicht anschaute. "Hey Shinichi, was zum Teufel ist dieses seltsame nasale Geräusch, das ich da höre?" Shinichi sein Stirnrunzeln verwandelte sich in ein böses Lächeln, als er nachdenklich eine Hand an sein Kinn legte. "Ich weiß nicht, aber was auch immer es ist, es ist ziemlich nervig, nicht wahr?" "Verdammt, Shinichi, ich bin hier, um mit dir zu reden!" "Wir haben uns nichts zu sagen, Shiho." "Aber wir haben so viel zu besprechen." Ran ihre Augen weiteten sich, als Shiho unverhohlen auf Shinichi sein Schoß rutschte und das Flüstern der anderen Schüler ignorierte. Shinichi zuckte sichtlich zusammen, als Shiho ihre Arme über seine Schultern legte wie eine Spinne, die sich an ihre Beute klammerte. "Normalerweise verbringen wir vor dem Unterricht so viel Zeit miteinander, dass wir das Zeitgefühl verlieren. Wo warst du heute, Shinichi? Du bist nicht jemand, der sich um seine Noten oder sein Leben oder seine Zukunft kümmert." Ran fühlte sich auf ihrem Stuhl unwohl, während Shiho ihre glänzenden Augen siegreich funkelten. "Komm schon, Shinichi. Antworte mir." "Du hast Glück, dass ich keine Mädchen schlage, es sei denn, sie wollen es, Shiho." "Ach.. und wenn ich will, dass du mich schlägst?" Die junge Mori stand von ihrem Schreibtisch auf, aber gerade als sie dabei war, einen Schritt vorwärtszumachen.. "Wo zum Teufel denkst du, dass du hingehst?" "Ich suche Mr. Takagi." "Und was wird er tun?" "Dich wegen Belästigung in Schwierigkeiten bringen?" Shiho schaute finster drein, als sie von Shinichi seinen Schoß stieg und sich Ran gegenüber stellte. "Wage es nicht, mich in Schwierigkeiten zu bringen, du kleine Schlampe." Als nächstes schaute die junge Mori in den Lauf einer Waffe, mit einer sehr wütenden Shiho am Abzug. "Leg dich mit mir an, Schlampe und stell dich den Konsequenzen!" Ran hörte einen Knall, aber sie war sich nicht sicher, ob das Geräusch real oder imaginär war, da etwas Nasses ihr Gesicht bedeckte. Fetzen von Erinnerungen huschten durch ihren Verstand, während sie in die Nacht zurückversetzt wurde, in der ihr Leben auseinanderfiel. Ein Schrei entglitt ihren Lippen, während die Welt um sie herum zu einem riesigen Nebel aus Schreien wurde. "Ran! Ran!" Shinichi schüttelte seine Sitznachbarin, aber sie war wie betäubt. Er rufte nach ihr, aber seine Stimme war so weit, weit weg. "Was zum Teufel, Shiho, warum solltest du das tun?" "Es war Tinte! Es war nur Tinte! Es ist eine Wasserpistole!" Ran fiel auf die Knie, während die Schüler um sie herum vor Angst und Aufregung schrien. "Was geht hier vor? Leute! Beruhigt euch! Beruhigt euch, jetzt sofort!" Das Herz hämmerte in der Brust der Brünetten. Sie lag auf den Boden, während rote Tinte wie Blut über ihr Gesicht floss. Irgendwo weit weg schrie ein Mädchen. War sie es? Oder Shiho? Oder eine Erinnerung an sie selbst? "Shinichi! Was machst du da?" Das war unwichtig. Es spielte keine Rolle, denn alles, was Ran fühlte war nichts. "Stirb nicht, bitte.. Paps.. tu es nicht.. Ich wünschte, dass sie auch mich getötet hätten. Sie hatten ihre Chance, aber sie haben es nicht getan. Warum nicht? Warum haben sie mich nicht auch getötet?", waren Ran ihre einzigen Gedanken in diesem Moment. Nach Shiho ihrem kleinem Stunt mit der Wasserpistole ging die ganze Schule in einen ausgewachsenen Krawall- Modus über. Die Schüler liefen schreiend, tretend, hupend und brüllend heraus und zerstörten beinahe alles. Es dauerte eine Weile, aber schließlich schafften es die Wachen, alle in ihre Zimmer zu bugsieren. "Wie lange dauern diese Ausgangssperre normalerweise?" Kazuha stöhnte, während sie von ihrem Kissen und auf die Uhr sah. "Ich weiß nicht.. 24 oder 48 Stunden? Es hängt alles davon ab, wie lange sie denken, dass wir uns abkühlen müssen." Jetzt war Ran an der Reihe zu seufzen, während sie sich wieder der Decke ihres Zimmer zuwandte. "Wie geht es dir eigentlich?" Ran wandte sich wieder Kazuha zu, die sie mit reiner Sorge in ihren Augen ansah. "Tja, es geht mit okay. Nicht gut, aber es geht schon." Kazuha lächelte leicht, bevor sie ihr Kissen nach ihrer Zimmergenossin warf. "Gut zu wissen, dass es dir gut genug geht, um ehrlich darüber zu sein." Ran fing das Kissen und lachte ein bisschen, aber es lag kein Humor in ihrer Stimme. "Ich weiß nur, dass es sinnlos ist, jemanden anzulügen, mit dem man im Gefängnis eingesperrt ist." "Ich habe gehört, dass du, Shinichi und Shiho im Mittelpunkt unseres kleinen Aufruhrs steht. Also.. worum ging es?" Ihr Griff um Kazuha ihr Kissen wurde fester, als sie tief einatmete und es einfach hälst. "Shiho hat Shinichi belästigt und ich habe ihr gesagt, sie soll aufhören." "Ah, aber Shiho belästigt Shinichi immer. Das erklärt aber nicht den Aufstand." "Shiho hat mit einer Wasserpistole auf mich geschossen und ich bin deswegen ausgeflippt." Ran schüttelte den Kopf und vergrub ihr Gesicht und die Verlegenheit in dem Kissen. "Ich habe einfach.. ich hatte einen Flashback.. und ich habe einfach.. ich habe die Kontrolle verloren.. und .. ich auch nicht." "Oh Süße, nein.." Die Schleifenträgerin stand auf und kam zu ihr herüber, zog dich zu einer engen Umarmung an sich. "Liebling, es ist okay, sei nicht verlegen. Wir haben alle unsere Dämonen. Außerdem würde ich auch ausflippen, wenn irgendeine dumme Schlampe eine Waffe auf mich richten würde, also schäme dich nicht deswegen." Ran zitterte in Kazuha ihren Armen, als sich heiße Tränen bildeten und Ran erwiderte dankbar ihre Umarmung. "Ich danke dir, Kazuha." Am nächsten Morgen, nachdem der Lockdown beendet war, machte Ran sich auf den Weg nach unten in die Cafeteria. Sie nahm sich einen Teller mit zerkochten Rühreiern und streute ein bisschen Salz darüber, um sie zu würzen. "Hey, neues Mädchen, hattest du Spaß während des Lockdowns?" Ran drehte sich um und sah Shinichi mit seinem charakteristischen Lächeln herüberschlendern und .. "Oh mein Gott, Shinichi!" .. mit einem lila- gelben Bluterguss auf seinem Gesicht. "Was ist passiert?" Shinichi seine Augen weiteten sich für einen Moment, bevor er nach oben griff und seine Wange berührte. Ein Kichern kam ihm über die Lippen. "Shiho, so nervig sie auch ist, hat viele Bewunderer und einer von ihnen beschloss, mich zu vermöbeln, weil.. na ja.." Shinichi sah fast beschämt aus, als er sich den Nacken rieb. "Shinichi hast du sie verprügelt?" "Nein, aber ich wollte es wirklich." "Nun ich bin froh, dass du sie nicht verprügelt hast, denn sie ist nicht den Ärger wert, den es dir verursacht hätte." "Gut zu wissen, dass ich dich nicht enttäuscht habe. Was ich wissen möchte ist, wie du dich nach allem fühlst?" Da war eine Ernsthaftigkeit in Shinichi seiner Stimme, die sie dazu brachte, ihre Mauern niederzureißen. "Ich fühle mich im Moment beschissen, um ganz ehrlich zu sein." Die Blauäugige stellte ihr Tablett mit dem Essen auf einen der Tische in der Nähe und strich mit einer müden Hand durch ihr Haar. "Ich meine, zu Beginn wollte ich sagen, dass mir das alles leid tut." Shinichi rümpfte seine Nase, bevor er sein Kinn ganz leicht anhob. "Erinnere mich noch einmal. Warum genau entschuldigst du dich?" "Ich entschuldige mich dafür, dass ich ausgeflippt bin." "Du entschuldigst dich dafür, dass du ausgeflippt bist, weil man dir eine Waffe vorgehalten hat?" "Eine Wasserpistole! Ich bin wegen einer Wasserpistole ausgeflippt!" Ran ließ einen frustrierten Seufzer los, bevor sie an der Decke nach Antworten suchte. "Ich öffne dir gerade jetzt mein Herz, okay? Also.. lach nicht." "Ich werde nicht lachen, ich verspreche es." Sie schloss kurz ihre Augen und versuchte, etwas innere Stärke zu finden, bevor sie wieder zu Shinichi sah. "Ich mag es nicht, schwach zu sein. Ich mag es nicht, um Hilfe zu bitten, nicht weil ich Menschen nicht traue, sondern weil.." "..du das Gefühl hast, dass du es nicht verdienst, dass dir geholfen wird." "Woher wusstest du das?" "Ich habe gut geraten." "Außerdem ist es einfach so peinlich, wenn etwas so Dummes diese Reaktion in mir auslöst." Als Ran den Kopf schüttelte, spürte sie eine starke Hand auf ihrer Schulter. Sie schaute hoch in den Sturm von Shinichi seinen Augen und sah vor allem Sorge und Bewunderung darin. "Wir sind alle auf die eine oder andere Weise schwach, aber lass mich dir etwas sagen . Du bist wahrscheinlich einer der stärksten Menschen, die ich an der Gintama High gesehen habe, also vergiss das nicht." Der junge Kudo zeigte eines seiner Lächeln, bevor Kaito rüberkam und SHinichi leicht in die Schulter boxte. "Komm schon, lass uns loslegen. Wir haben Sport und ich brauche dich, damit du mir beim Gewichtheben hilfst." "Kaito du stemmst Gewichte?" Kaito erschrak, bevor er sich umdrehte, um Ran zu sehen und strahlte ein Lächeln in ihre Richtung. "Verdammt ja. Ich sehe vielleicht nicht nach viel aus, aber ich stemme Gewichte. Wie auch immer, bevor ich Shinichi entführe, wollte ich dich nur daran erinnern, dass es am Donnerstag ein Treffen auf dem Dach gibt." "Schon wieder?" "Ja, das ist so eine Art Chill- Sache um die Leute dazu zu bringen, sich einfach zu entspannen nach dem, was mit dem Aufstand passiert ist." Kaito warf Shinichi einen spitzen Blick zu, bevor Shinichi nur mit seinen Achseln zuckte. "Es hat sich gelohnt, dafür einen schwarzen Punkt in meiner Akte zu kriegen, okay?" "Ja, aber wenn du noch mehr davon bekommst, fliegst du vielleicht von der Schule und gehst direkt in den Knast." Shinichi blickte finster drein, ehe er Kaito am Arm packte und ich wegführte. "Nicht vor dem neuen Mädchen, ich will nicht, dass sie sich Sorgen macht." "Warte, was?" Bevor Ran ihn weiter befragen konnte, schleppte er Kaito schon in die Turnhalle. Der Rest der Woche war holprig. Schüler und Lehrer befanden sich gleichermaßen in höchster Alarmbereitschaft. Nach dem Aufstand schien es so, als ob sich die ganze Spannung aufbaute und bereit war zu platzen. "Hast du schon herausgefunden, was du anziehen wirst, Ran?" "Ich versuche noch, es herauszufinden, es ist nu komisch, dass wir an einem Donnerstand feiern." "Nicht wirklich. Nach einem Aufstand wollen die Leute normalerweise einfach nur tanzen und vergessen, was passiert ist." "Das ergibt Sinn, denke ich." Ran drehte sich wieder zu ihrem Schrank um und seufzte, während sie versuchte sich ein Outfit auszusuchen. Sie entschied sich heute für was schlichtes. Sie wollte dieses Mal nicht mit ihrem Outfit herausstechen und zog sich eine schlichte schwarze Jeans mit einem grünen Hoodie an. "Heute Abend mal ganz praktisch, hm Ran?" Ran lachte, ehe sie mit den Schultern zuckte. "Es ist warm. Wir sind auf dem Dach. Was soll ich noch sagen?" "Amen dazu." Nachdem die Zimmergenossenen sich angezogen hatte, machten die beide sich auf den Weg auf das Dach. Dort wurden sie von dem sanft klopfenden Bass der chilligen Indie- Songs begrüßte. "Ran, Kazuha!" Ran schaute hinüber und sah Heiji, der sie und Kazuha zur Getränkeecke winkte. "Es sieht so aus, als ob dein Freund heute Abend für die Drinks zuständig ist." "Verdammt, das bedeutet, dass ich nicht irgendwo in einer dunklen Ecke mit ihm rummachen kann." Die junge Mori kicherte über Kazuha ihre Bemerkung, als die beiden hinübergingen, um Heiji Gesellschaft zu leisten. "Also, was kann ich euch zwei reizenden Damen heute Abend bringen?" "Geh zur Seite, Heiji und lass mich mit dir Barkeeper spielen." Kazuha schob Heiji spielerisch zur Seite, während sie zwei Becher herauszog und anfing ihren eigen Drink zuzubereiten. "Oh okay, aber nur weil du darauf bestehst." Heiji drehte sich dann wieder zu Ran um und grinste. "Also was darf es sein?" "Ich nehme ein Orangensaft." "Orangensaft mit Wodka?" "Nur Orangensaft. Ich bin nicht wirklich zum Feiern hier, nur zum Chillen." Heiji nickte ihr verständnisvoll zu, während Kazuha das Getränk einschenkte und es ihr reichte. "Prost." Sie stieß ihren Drink gegen Ran ihren und die zwei Freundinnen nahmen einen Schluck. "Übrigens Heiji, grübelt dein Mitbewohner im Zimmer? Ich sehe ihn hier nicht." "Er steckt gerade die Nase tief in seinem Skizzenbuch, also glaube ich nicht, dass Shinichi heute Abend zu uns stoßen wird." Ran konnte nicht glauben, dass sie sich tatsächlich darauf gefreut hatte ihn zu sehen. "Ich werde Shinichi sagen, dass du nach ihm gefragt hast." "Das musst du wirklich nicht, Heiji." Heiji warf ihr einen wissenden Blick zu, als Ran mit den Augen rollte, lächelte und sie sich dem Rest der Party zuwendete. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Mit Kazuha und Heiji an der Bar und Kaito, der mit einer Erkältung im Bett lag, fühlte Ran sich allein und sehr gelangweilt. Sie würde einfach schnell auf Toilette gehen und dann zurück in ihr Zimmer, da der heutige Abend ein richtiger Reinfall war. Nachdem Ran auf die Toilette gegangen war, machte sie sich auf den Weg durch die Gänge, als Ran bemerkte, dass in Shinichi seinem Zimmer Licht brennte. Sie bewegte sich ferngesteuert, während Ran sich auf den Weg zu Shinichi sein Zimmer machte. An der Tür verweilte die junge Mori und schaute einfach zu, wie Shinichi an seinem Schreibtisch saß und Skizzen machte. "Meine Güte, bist du eine Stalkerin?" Auch wenn er sich nicht umdrehte, um sie anzuschauen, lag Humor in Shinichi seiner Stimme, während er weiter skizzierte. "Ähm hi." "Was? Keine Verteidigung? Willst du nicht sagen, dass du keine Stalkerin bist?" "Nein, ich wollte nur hallo sagen, das ist alles." "Hm.. willst du sehen, woran ich gerade arbeite?" Shinichi drehte sich kurz um, um sie anzuschauen. Ein unbekümmertes Lächeln spielte um seine Mundwinkel, während seine Augen vor Aufregung schimmerten. "Lädst du mich tatsächlich zum Abhängen ein?" "Nein, ich lade dich ein, dir anzusehen, woran ich arbeite. Und ich schätze, ja. Ich will ein bisschen mit dir abhängen." "Weißt du was? Warum nicht? Ich bin neugierig." Shinichi sein Lächeln wurde breiter, als sie sein Zimmer betrat. Er zog Heiji seinen Stuhl rüber, damit Ran sich hinsetzen konnte. Als sie sich hinsetzte, gab ihr Shinichi sein Skizzenbuch, ließ aber nicht los, als sie es nehmen wollte. "Ich lasse die Leute mein Skizzenbuch nicht oft anfassen, also versprichst du, dass du gut darauf aufpassen wirst?" "Das bedeutet wohl, dass ich es stehlen muss. Und nur gegen Lösegeld wieder herausrücken, da du es mir anvertraut hast." Shinichi kicherte leise und schüttelte den Kopf, bevor er das Buch losließ. "Ich würde nicht sagen, dass ich dir vertraue, aber ich dachte mir, dass ich dir etwas schuldig bin." "Hm, das ist gut genug." Ran zeigte Shinichi ein Lächeln, bevor sie auf die Skizze herunterschaute und nach Luft schnappte. Der helle Vogel, gefangen in einer Höhle aus Knochen und Blumen, ließ ihr Herz in ihrer Brust pochen. "Shinichi, das ist symbolisch." "Ist es das? Ich habe nur gezeichnet, was mir durch den Kopf geht, das ist alles. Aber da du es interessant findest.. Was denkst du, was das alles bedeutet?" Ran drehte sich zu der Skizze zurück und schaute sich die einen Moment lang genau an. "Ich denke, dass es in diesem Sketch darum geht Freiheit zu wollen." "Freiheit zu wollen?" "Ja, denn auch wenn der Vogel im Käfig ist, sucht er immer noch nach Freiheit." Ran zeigte auf den Vogel, bevor sie auf die Blumen zeigte. "Er sieht die Freiheit und sie ist einfach unerreichbar für ihn, aber er sucht immer noch danach." Shinichi starrte auf seine Skizze, bevor er kicherte und den Kopf schüttelte. "Es ist faszinierend, zu sehen, was andere in deinem eigenen Kunstwerk sehen." "Also ich habe eine Frage." "Schieß los." "Warum bist du nicht auf der Party?" Der junge Kudo wurde still, als eine Dunkelheit über den Sturm in seinen Augen hereinbrach. "Ich habe einen gewissen Ruf, über den ich nicht gerade begeistert bin." "Wie meinst du das?" "Was ich meine ist, dass wann immer ich verrückt werde, die Leute Angst vor mir haben und das zu Recht. Ich trinke nicht gerne, weil Alkohol meine Wutprobleme ernsthaft auslöst und ich.." Shinichi schluckte hart und schaute auf seine Hände hinunter, bevor er sie zu Fäusten ballen konnte. "Sagen wir einfach, dass ich, wenn ich in einen Kampf gerate, dafür sorge, dass die Person zu Boden geht und unten bleibt." Shinichi lachte ein trockenes, humorloses Lachen, als er sich zu Ran umdrehte. "Ich mische mich nicht unter die Leute, weil ich andere nicht verletzen kann, wenn niemand da ist." Er lächelte sarkastisch, als er an seine Schläfe klopfte, als wolle er sagen, schlau oder was? Dieses sarkastische Lächeln wurde jedoch zu etwas Traurigem, als Shinichi von ihr wegsah. "Abgesehen davon habe ich dir etwas sehr Wichtiges zu sagen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)