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Austauschprogramm

Ryoki
von

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Sind es die Gefühle, die erblühen.

Kapitel 20
 

Von Weitem konnte man die laute Musik der Disco bereits hören, Lichtsäulen durchbrachen den dunklen Nachthimmel und zogen ihre Bahnen durch die Luft hinweg.

„Jen!? Hör endlich auf an deinem Oberteil herumzuzupfen“, hörte Rika es genervt ausrufen und sah über die Schulter zu Kat sowie Jen, welche hinter ihr liefen. Die Kato zog und pflügte seit sie, das Haus verlassen hatten an dem weißen Top herum.

„Ist das nicht etwas zu kurz?“, meinte Jen zweifelnd und blickte sowohl zu Katlin als auch Rika

„Unsinn! Was ist denn dann mit meinem das ist richtig kurz und jetzt lass es, das sieht wirklich gut aus“, seufzte die Kinomoto.

„Du hast aber auch die Figur dazu“, murrte sie weiter und dieses Mal war es Rika die leise seufzte, bevor sie sich wieder der Straße zuwandte.

„Bist du blöd? Du bist gertenschlank, wo willst du die Figur dazu nicht haben? Sagt ihr auch was dazu“, meinte Kat und blickte zu den Männern, welche bisher stumm neben ihnen gingen. Kai verdrehte die Augen.

„Ihr und eure Komplexe, wieso müsst ihr immer mit so einem Schrott anfangen. Jen du siehst gut aus...“
 

„Das fällt unter Frauenmysterien. Ist genau dasselbe wie mit diesen Schuhen. Das sind Sachen, die wir nie enträtseln werden“, lachte T.k leise und Kazu stimmte ihm nickend zu.

„Was soll an unseren Schuhen falsch sein?“ Kazu antwortete der Kinomoto grinsend.

„Nichts aber wie schafft ihr es auf den Teilen zu laufen, ohne euch das Genick zu brechen. Aber mal im Ernst das muss doch nach einiger Zeit höllisch wehtun.“

„Nicht wirklich, man muss nur richtig gehen, dann halten sich die Schmerzen im Rahmen“, gab Kat zurück und Rika war es die anhand seiner nächsten Worte die Augenbrauen hinauf zog.

„Und so wie ihr geht, ist es richtig oder wie?“

„Genau.“ Katlin nickte mit dem Kopf.

„Und wie...“ Rika unterbrach den Shiota trocken.

„Das einzige Mysterium hier ist, dass du mit uns über Schuhe philosophierst, Kazu“ Ryo neben ihr fing an zu lachen und auch auf den Zügen der anderen schlich sich ein Grinsen.
 

Sie war lange nicht mehr hier gewesen, ging es Rika durch den Kopf, als sie alle durch die große Haupthalle der Diskothek schritten, sich hinüber zu den abgetrennten Sitzecken hindurch kämpften. Dasselbe musste auch Kat durch den Kopf gehen, denn ein wehleidiges Seufzen drang sacht an ihr Ohr.

„Wir müssen öfter weggehen“, gab die Kinomoto von sich, als die dröhnende Musik abnahm und sich die junge Frau setzte, die Bedienung heranwinkte.

„Vergiss es“, murrte Kai, ließ sich wie die anderen nieder, ehe er hinzusetzte.

„Es reicht, wenn ich dich alle paar Monate tragen muss.“

„Soll das bedeuten, ich bin zu schwer?!“, schnauzte sie zurück.
 

„Quatsch, das hat er nicht gesagt aber du bist anstrengend, wenn du zu viel getrunken hast“, warf T.k schleunigst ein, und wie es schien, beschwichtigten diese Worte die Blonde. Rika schüttelte den Kopf, gab ihre Bestellung auf. Wo er recht hatte... Am Anfang war es vielleicht noch lustig, wenn sie zu viel intus hatte, aber nach einer gewissen Zeit ging sie einem nur noch auf die nerven. Bester Beweis dafür war das Open Air gewesen.

„Ich war hier noch nie“, meinte Jen, sah sich, wie Kazu und Takato begeisternd um.

„Cool was? Es gibt insgesamt vier Hallen mit verschiedener Musik und durch die abgetrennten Ecken hier, kann man sich einigermaßen normal unterhalten. Außerdem sind die Theken ein Traum und vor allem die Barkeeper. Richtig schnuckelige Typen“, erzählte Kat fröhlich und nahm der Frau, welche die Getränke brachte das Glas, jenes sie ihr gab, ab.

„Die machen alle Sport, zu mindestens sieht es danach aus, so wie die gebaut sind“, setzte sie hinzu und ignorierte das Augenrollen Kais.

„Das wollen wir überhaupt nicht wissen...“ Die Blonde sah auf, hinüber zu dem Yamato und fing an zu grinsen.
 

„Dass du das nicht hören willst, ist mir klar. Sieh es positiv, du darfst heute trotzdem mit mir tanzen.“ Kai hob die Augenbrauen und hörte das leise Gelächter der anderen.

„Ich habe heute absolut keinen Bock aber vielleicht kannst du ja einen Baarkeeper überreden.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und versteckte das Schmunzeln, welches sich auf seinem Gesicht abzeichnete, in dem er auf die Seite schaute.

„Das ist jetzt nicht dein Ernst? Vergiss was ich gesagt habe, das war alles gelogen die schauen nicht halb so gut aus wie du!“, bettelte Kat und ignorierte dabei den Fakt, dass sie sich gerade zum Affen machte.
 

„Kai bitte oder wenigstens du T.k.“ Beide schüttelten gleichzeitig den Kopf.

„Kann denn einer von euch richtig tanzen? Salsa oder so etwas?, wandte sich die junge Frau um. Kazu genau wie Takato verneinten grinsend.

„Ryo du?“ Hoffnung lag in ihrer Stimme, doch ließ sie frustriert seufzend ihr Haupt hängen, als er ihr amüsant antwortete.

„So leid es mir tut.“ Er konnte sehr wohl einige Gemeinschaftstänze, doch hatte er wie Kai und T.k wenig Ambitionen dies heute zur Schau zu stellen.

„Man! Ihr seid so gemein...“, murrte Kat und stand auf, zog Rika mit hoch.

„Aber wir werden schon jemanden finden!“

„Wieso redest du von uns beiden? Du willst dir jemanden suchen, nicht ich“, gab die Nonaka trocken von sich, ließ sich jedoch mit ziehen.

„Weil ich alleine nicht will.“ War die einfache Antwort, welche sie seufzen ließ.

„Hast du dein Handy dabei?“, rief ihr Kai hinterher und sich umdrehend nickte sie.

„Ja, ich merk, wenn es klingelt.“
 

„Was haltet ihr davon wenn wir mal nach schauen, was Rika und Kat so treiben“, meinte Kazu und sah neugierig hinüber auf die Tanzfläche.

„Ich frage mich nämlich schon die ganze Zeit, ob Kat wirklich so tanzen kann, wie es sich angehört hat“, setzte er hinzu und bekam von Takato, sowie Jen ein zustimmendes Nicken. Dies fragte sich nicht nur er.

„Glaub mir das, kann sie, genauso wie Rika. Wisst ihr auf unserer Schule, ist es fast schon eine Voraussetzung, dass man wenigstens Walzer kann. Es gibt einige Programme, welche verpflichtend sind“, erklärte T.k und sah zu wie sich die Tamer interessiert zu ihm wandten.

„Wirklich?“, fragte Jen und bekam ein Nicken, ehe Kai weiter sprach.

„Ja, leider. Unsere Lernfakultät nimmt regelmäßig an Meisterschaften teil, in den unterschiedlichsten Bereichen. Zum Beispiel Leichtathletik, Tanz, Musik, Kunst und so weiter. In mindestens einer Disziplin muss man den entsprechenden Kurs belegen und das ist in unserem Fall eben der A1, also Tanz.“
 

„Das ist toll! Meinst du Rika und Kat können mir was beibringen?“, sprach die Kato begeistert und klatschte aufgeregt in die Hände.

„Ich denke da spricht nichts dagegen aber das sieht alles einfacher aus, als es wirklich ist“, erwiderte T.k und folgte Kazus Beispiel, als dieser Aufstand.

„Und wieso habt ihr nicht Kunst belegt? Das ist doch viel einfacher“, fragte dieser und schritt gefolgt von den anderen durch die Sitzecken hindurch.

„Ganz einfach. Wir sind absolut unbegabt, was Kunst und Musik angeht. Das Einzige was ich zeichnen kann ist ein Strichmännchen“, antwortete Kai und T.k pflichtete ihm bei, meinte weiter.

„Und Sport selbst ist einfach nur stinkend langweilig. Also, was bleibt? Nur der A1 Kurs und es ist nicht einmal so falsch, wenn man tanzen kann, vor allem als Mann. Ihr glaubt gar nicht, was dies für einen Eindruck auf Frauen macht.“
 

„Wirklich?“ Kazu genau wie Takato wurden hellhörig.

„Natürlich. Ich würde sogar behaupten, es ist die beste Methode jemanden Kennenlernen“, bestätigte T.k die beiden und hielt suchend Ausschau nach den beiden Frauen. Ryo schmunzelte, als er die Blicke beider Freunde sah. Anscheinend wurde gerade ihre ganze Weltanschauung zerstört, aber er pflichtete T.k bei.

Seine Mutter war es damals gewesen die ihn zu zwang verschiedene Gesellschaftstänze zu lernen und heute musste er wirklich zugeben, war er dankbar darüber.

Seine Augen huschten über die Meute, als sie in dem Raum angelangt waren und die Mitte lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich.

Viele waren auf die Seite gegangen klatschten pfeifend in die Hände.
 

„Kat hat einfach ein unverschämtes Glück“, hörte er Kai gegen die Musik murren.

„Hat die doch tatsächlich welche gefunden die aus der Yadura kommen.“ Ryo runzelte die Stirn, meinte er damit die Yadura- Tanzakademie? Seine umgestellte Frage beantwortete sich von selbst, als er Rika genau wie Kat sah, die vergnügt mit zwei unbekannten Männern tanzten, welche genau das Zeichen eben dieser Schule trugen.

„Wahnsinn!“, rief Jen begeistert und fing wie die umstehenden an zu klatschen. Die Begeisterung wollte sich bei ihm nicht niederlegen. Er beobachtete, wie die Nonaka in einer Drehung dem Typen etwas ins Ohr flüsterte und dieser darauf noch breiter grinsend antwortete. Ryo musste schlucken, als die Eifersucht sich lodernd niederlegte. Das war neu, nicht einmal bei seinen Exfreundinnen hatte er eine solches Gefühl verspürt.
 

„Das gibt es nicht!“, hörte die Gruppe es freudig ausrufen und wandte sich von dem Geschehen auf der Fläche ab. Jen verzog das Gesicht leidig und auch die jungen Männer waren nicht sonderlich begeistert die Frau, welche mit ihren Freundinnen auf sie zu ging zu sehen.

„Ich hätte niemals vermutet euch hier, zu treffen. Vor allem dich nicht Jen“, gab Selina lachend von sich und strich sich einige Strähnen nach hinten.

Bevor er reagieren konnte, hing sie bereits an seinem Arm. Kurz verflog ihr lächeln, als sie Rika und Kat sah.

„Solche Angeber...“, meinte sie pikiert und wandte sich ab.

„Wir können doch zusammen feiern, in einer größeren Gruppe macht es mehr Spaß“, setzte sie hinzu und wartete nicht auf irgendeine Erwiderung, zog ihn mit hinüber zu der breiten Theke. Ryo schüttelte seinen Kopf, wollte das unangenehme Gefühl vertreiben, doch wurde es mit jeder verstrichenen Sekunde schlimmer. Sich selbst zur Ruhe mahnend konzentrierte Ryo sich auf die blonde Frau an seinem Arm, welche lächelnd sprach. Er musste sich einfach nur ablenken, das war alles.
 

„Respekt du kannst verdammt gut tanzen. Schon mal an einen Wechsel zu uns nachgedacht? Die Aufnahmeprüfung würdest du mit Leichtigkeit schaffen“, hörte sie den jungen Mann in einer Drehung sagen.

„Kein Bedarf“, gab Rika schmunzelnd zurück. Sie musste zugeben, es machte Spaß. Selten hatte sie hier jemanden getroffen, mit dem sie zusammen tanzte und noch seltener jemanden, der nicht einmal daran dachte, sie in irgendeiner weiße anzumachen.

„Wirklich schade aber mal etwas anderes, wie heißt du überhaupt? Ich weiß fällt mir früh ein aber irgendwie ist das wohl an mir vorbei gezogen“, lachte er.

„Rika“, gab sie belustigt zurück. Er ließ sie kurz los, verbeugte sich im gleichen Moment, wie er sie wieder in eine Drehung zog.

„Ist mir eine Ehre. Luca mein Name“, stellte er sich selbst vor und über diese Aktion musste sie sacht lachen. Er wollte gerade erneut etwas sagen, als er angetippt wurde. Sein Freund welche zuvor noch mit Kat getanzt hatte stand neben ihm und beugte sich zu ihm. Luca verzog das Gesicht und seufzte, als er sich ihr zuwandte.
 

„Tut mir echt leid. Ich muss wieder zu meinen Freunden, die Zicken rum wie Weiber“, meinte er grinsend und setzte hinzu.

„Aber wenn du Lust auf einen Drink hast, weißt du, wo du mich findest, nämlich da hinten.“ Er zeigte in die Richtung, in welcher auch die Sitzecken standen.

„Alles klar“, meinte Rika und musste abermals lachen, als er sich wieder verbeugte. Lustiger Geselle ging es ihr durch den Kopf, als er mit seinem Kumpel abzog.

„Schade, die waren richtig gut!“, vernahm sie Kat seufzend und nickte ihr zu. Das waren sie in der Tat gewesen.
 

„Wie schaut es aus, tanzen wir weiter oder gehen wir zu den anderen? Hey... Ist das nicht Selina?“, meinte die Kinomoto und zeigte an die Theke. Ihr Blick folgte dem Arm ihrer Freundin.

„Was zur Hölle treiben die da...“ Das fragte sie sich gerade selbst auch... Das blonde Etwas hing bei den anderen herum, um genau zu sein an Ryos Arm... Der nichts anderes zu tun hatte, als sich lächelnd mit ihr zu unterhalten. Schnaufend wandte sich die Nonaka ab und spürte, wie es die Wut war, welche sich einnistete.

„Lass uns weiter tanzen...“ Kat hob die Augenbrauen an und nickte anschließend. Sollte er machen, was er wollte es war ihr egal...
 

Rika wusste nicht wie lange es ihr gelang sich voll und ganz in den Rhythmus der Musik zu vertiefen, doch als ihr Blick hinüber zu Ryo huschte blieb sie abrupt in der Bewegung stehen. Ihr blieb die Luft weg, als die junge Frau beobachtete, wie Selina Ryo küsste. Keuchend wandte sie ihre Aufmerksamkeit ab. Auf einmal schien der Raum viel zu klein und das Gefühl, welches sie zu übermannen drohte, ließ sie ruckartig Richtung Ausgang eilen.

„Bin gleich wieder da...“, gab sie Kat zur Antwort, als diese ihr überrascht hinterher rief.
 

Erleichtert zog die junge Frau die kühle Nachtluft ein und strich sich fahrig durch die Haare. Ihre Kehle schnürte sich zu, als die eben gesehene Szene wie ein immer wieder kehrendes Ereignis an ihr vorbei zog. Tief durchatmend schloss Rika die Augen.

„Brauchst du auch etwas frische Luft?“, riss sie eine bekannte Stimme aus der Starre, welche sie eingenommen hatte.

„So könnte man es sagen...“, gab sie Luca zurück, welcher an sie herantrat.

„Geht es dir gut? Du siehst blass aus.“ Ihr ging es hervorragend...

„Alles bestens.“ Dieser verfluchte Mistkerl konnte tun, was er wollte... Sollte er sich doch mit Selina amüsieren, es interessierte sie nicht!

„Wie wärs mit einem Drink? Ich geb dir einen aus und dann erzählst du Onkel Luca mal, welcher Geist dir über den Weg gerannt ist, damit er ihn verprügeln kann.“ Trotz des stechenden, fast unerträglichen Gefühls, das in ihr herrschte, zuckten ihre Mundwinkel nach oben. Ryo konnte tun, was er wollte und sie würde dies jetzt auch machen...
 

„Diese dumme Ziege! Wieso verdammt noch mal ruf sie nicht zurück...“, schnauzte Kat und lehnte sich samt ihrem Handy in die Sitzgelegenheit zurück.

„Was regst du dich so auf? Es ist nicht das erste Mal, dass Rika verschwindet. Glaub mir Kat, sie ist ein großes Mädchen“, gab ihr Kai zurück und sah ihr dabei zu wie sie die Nonaka abermals anrief.

„Das ist mir bewusst! Aber jetzt ist sie seit zwei Stunden weg und hat sich noch kein einziges Mal gemeldet. Das ist nicht normal und das weißt du ganz genau...“, maulte sie und legte das Telefon wieder nieder, als niemand abhob.

Ryo verschränkte die Arme vor der Brust. Er hörte sich diesen Dialog seit Kat zu ihnen gestoßen war an und langsam legte sich die Sorge nieder.
 

Der Yamato lehnte sich sacht zu ihm hinüber und leise, für die anderen nicht hörbar flüsterte dieser.

„Du kannst nur hoffen, dass sie deinen Ausrutscher mit der blonden Schnepfe nicht gesehen hat. Rika neigt zu Trotzreaktionen und die sind nicht gerade angenehm.“

Ryo schnaufte laut aus.

„Das war kein Ausrutscher... Das Weib hat sich mir einfach um den Hals gehängt und ich konnte nicht schnell genug reagieren. Und auch wenn es anderes gewesen wäre, geht es dich nichts an.“

„Ich denke schon, dass es mich etwas angeht. Rika ist meine Freundin und ich sehe es nicht gerne, wenn man eben diese verletzt.“ Ryo zog die Augenbrauen nach oben.
 

„Verletzen? Ich weiß nicht was du zwischen mir und Rika siehst aber dort ist nichts. Weder bin ich mit ihr zusammen, noch sonst etwas.“ Ein lachender Laut hallte ihm entgegen, schürte die Wut, welche durch das Gespräch aufkam.
 

„Ihr seid vielleicht nicht zusammen, aber dass zwischen euch nichts ist, kannst du mir nicht weiß machen. Nicht nachdem sie vor einigen Tagen so stark auf dieses Weib reagiert hat. Seit ich Rika kenne ist sie noch nie eifersüchtig geworden und das bedeutet eine Menge, dass sie es bei dir wird... Oder willst du mir sagen, dass es dich heute nicht gewurmt hat, als sie mit diesem Kerl getanzt hat. Wie gesagt, hoffe für dich, dass sie es nicht gesehen hat.“ Bevor der Akiyama noch etwas erwidern konnte, setzte sich Kai wieder zurück. Natürlich hoffte er, dass sie es nicht gesehen hatte... Verdammt...
 

„Vermissen dich deine Freunde nicht?“, meinte sie schmunzelnd und nippte an dem alkoholreichen Getränk, in ihrer Hand.

Luca war wirklich ein lustiger Zeitgenosse. Er hatte eine Art an sich, welche sie teilweise von Kai kannte.

„Oh bitte. Glaubst du ernsthaft, ich lasse eine Frau wie dich wegen denen sitzen? Nein, erst wenn sie genauso attraktiv werden wie du und das wird dieses Jahrhundert nicht mehr der Fall sein“, grinste er und setzte hinzu.

„Was ist mit dir?“ Rika winkte ab.
 

„Die können hoffentlich auf sich selbst aufpassen.“

„Wirklich? Bei meinem hab ich da manchmal so meine Zweifel.“ Er stützte den Kopf auf seiner Hand ab und sein Blick wanderte zu ihrem Glas.

„Soll ich dir noch einen holen?“, fragte er und veranlasste sie hinunter zu blicken. Fast leer.

„Ich hab das Gefühl du willst mich abfüllen“, gab sie amüsiert zurück, was ihr ein heiteres Lachen einbrachte.

„Natürlich immer! Quatsch ich hol mir selbst noch was, dann stoßen wir auf die Nacht an.“ Er stand auf, bevor Rika noch etwas sagen konnte.

Die junge Frau schüttelte den Kopf. Sie musste aufpassen, bereits jetzt hatte sie mehr getrunken als sonst.

Das erneute Vibrieren ihres Handys lenkte sie ab und seufzend zog sie es heraus. Schon wieder Kat... Im Gegensatz zu allen anderen Versuchen ihrer Freundin sie zu erreichen, ging die Nonaka dieses Mal ran.
 

„Gott endlich gehst du ran!“, rief Kat aus und sämtliche Aufmerksamkeit lag in dem Moment auf ihr.

„Wo verdammt noch mal bist du? Von wegen nur kurz weg...“, schnauzte die Kinomoto und hörte sich nickend an, was ihre Freundin sagte. Katlins nächste Worte, ließen Ryo schlucken und seine Kehle schnürte sich augenblicklich zu.
 

„Wer ist Luca?“ Kai nahm ihr das Telefon aus der Hand.

„Hast du einen Dachschaden?!“, brüllte er hinein, denn er wusste nur zu gut was Rika vorhatte da war der Name eines Typen voll und ganz ausgereicht.

„Ist mir scheiß egal! Wenn ich dich suchen muss, dann...“ Er wurde unterbrochen und kurz darauf schmiss er das Gerät schnaufend auf den Tisch.

„Was ist?“, fragte Katlin und Kais Augen schweiften Sekunden über Ryo.
 

„Nichts, wir wissen, wo der Ersatzschlüssel ist, auf sie brauchen wir nicht warten...“ Er ließ sich nieder und verschränkte die Arme vor der Brust.

Das Gefühl, welches Ryo in diesem Moment in sich spürte, war grausam und noch nie hatte er etwas Vergleichbareres empfunden. Eifersucht gepaart mit Schmerz, Wut und so vielem mehr.
 

„Sie hat es gesehen, sonst wär sie jetzt nicht bei irgendeinem dahergelaufenen Kerl...“, hörte er Kai. Das brauchte er ihm jetzt nicht auch noch sagen, das wusste er auch so...

„Hoff, dass sie vernünftig genug ist, um nichts Unüberlegtes zu tun“, setzte Kai hinzu und wartete keine Antwort ab, stand auf.

„Ich geh zu Rika nach Hause. Mir ist der Spaß gänzlich vergangen.“

Ryo sah ihm hinterher und seine Hände waren es, welche sich zusammenballten.
 


 

„Das ist mein trautes Heim“, lachte Luca, als er die Tür seiner Wohnung aufschloss und sie hineinließ. Ihre Augen huschten über die gemütliche Einrichtung. Klein aber zum Wohlfühlen, dachte die junge Frau.

„Was willst du trinken?“, hörte Rika ihn fragen und setzte sich auf die kleine Couch im Wohnzimmer.

„Ich hab Bier und Schnaps da. Ach ich hol beides.“ Und schon war der junge Mann in der Küche verschwunden.

Das Gefühl, dass dies hier ein Fehler war, verdrängte kurzzeitig, jene Empfindung die sie seit der Szene mit Selina und Ryo empfand.

Doch ebenso schnell flammte der unermessliche Zorn auf. Und dieser ließ sich auch nicht mit dem Schnaps ertränken, den Luca brachte und sie nur zu gerne hinunterschüttete.

Keine Konversation, die lachend und schmunzelnd geführt wurde, konnte diese Gefühlsregungen vertreiben, nicht einmal, als Rika spürte, wie der Alkohol stetig mehr ihren Geist vernebelte.
 

Sie wusste nicht wann, und wie aber, als Lucas Lippen sich auf die Ihren legten, ihren Körper sacht hinunter auf die Couch drückte, verschwand es. Machte etwas anderem Platz, einer Regung, welche sie erschreckte und bestürzte. Sie hatte das Gefühl, als wenn sie Ryo hinterging.

Seine Hände, welche ihre Seiten hinab strichen, fanden ihren Weg unter ihr Shirt, ließ sie gegen seinen Mund keuchen.

Versucht es zu verdrängend, tat sie es ihm gleich, streichelte kratzend seinen Rücken hinunter und bescherte ihm dadurch eine Gänsehaut, welche sich über seine Arme hinweg zog.

Mit jeder vergangene Sekunde und getanen Handlung wurde die Emotion stärker, veranlasste sie kurz schluckend innezuhalten, ehe sie einen weiteren Kuss erwiderte.

Lucas Finger fuhren behutsam ihren Bauch entlang und seine Lippen, waren es welche ihren Hals berührten.
 

Warum bist du eifersüchtig, Rika?
 

Die junge Frau riss die Augen auf, starrte fassungslos an die graue Decke. Nein... Das war nicht wahr... Sie liebte ihn nicht, nicht Ryo...

Von selbst legte sich ihre Hand auf seine Schulter, veranlasste ihn in seinem Tun zu stoppen und gegen ihren Hals zu lächeln.

„Verstehe.“ Der junge Mann entfernte sich sacht von ihr, sprach leise weiter.

„Ich weiß, wie es ist, wenn man sich trösten will und dies nicht ganz so läuft, wie man es gerne hätte.“ Trösten... Sie war so dumm... Die ganzen Situationen, die verwirrenden Gefühle und die wilde Eifersucht.

Ihre Finger strichen fahrig die einzelnen Haarsträhnen, welche in ihrem Gesicht hingen beiseite.
 

„Hast du gemerkt, dass du ihn noch immer liebst oder ihn nicht vergessen willst?“ Leise und mitfühlend. Der Alkohol ließ sie antworten.

„Dass ich ihn überhaupt liebe...“

„Ich bring dir was zu trinken. Du siehst genauso blass aus, wie vor ein paar Stunden, Rika.“ Die junge Frau vernahm, wie er aufstand, aus dem Raum schritt. Ihr wurde gerade schlecht, so richtig schlecht...

Vorsichtig setzte die Nonaka sich auf und stützte noch im gleichen Moment den Kopf in ihrer Hand ab. Aber dieses verfluchte Herzklopfen war schon seit Jahren vorhanden. Es war da, als sie mit Kai zusammen kam, es war vorhanden, als sie wieder auseinandergingen, es existierte seit Ryo nach Shinjuku zog. Seit sie verdammte fünfzehn war...

„Hier“, sprach Luca und setzte ihr ein Glas Wasser vor die Nase.

„Trink was, dann gehts dir gleich besser“, meinte er weiter und schob es ihr entgegen. Vier Jahre ging es ihr durch den Kopf und schluckend schüttelte sie eben diesen. Das war einfach nur noch surreal...
 

Die junge Frau stoppte vor ihrer Haustür und seufzend schloss sie die Augen. Es dämmerte bereits, so lange war sie noch bei Luca geblieben, um wenigstens etwas des Alkohols abzubauen. Sie hatten geredet über alles Mögliche, bis er irgendwann eingeschlafen war. Rika selbst hatte überhaupt keine ruhe mehr gefunden, zu aufgewühlt, zu viele Gedanken. Nur eine Frage war es gewesen, welche sich aufgetan hatte. Wie konnte sie es verdrängen... Ihm sagen, dass sie ihn liebte? Sich selbst weh tun? Niemals... Sie würde ihm aus dem Weg gehen, sich entfernen und irgendwann vergessen.
 

Sacht und leise schloss sie die Tür auf, ließ ebenso geräuschlos diese wieder zufallen. Die Schuhe fanden ihren Weg zu den vielen anderen und vorsichtig schritt sie durch den Gang hinein in das Wohnzimmer. Abrupt blieb sie stehen, als sie Ryo sah, welcher mit verschränkten Armen auf der Couch saß.

„Weißt du eigentlich, dass ich mir sogen gemacht habe?“, meinte er ruhig und musternd fiel sein Blick auf ihre Gestalt.

„Und weißt du, wie egal mir das ist?“, gab sie eben so zurück und schritt an ihm vorbei, hinüber in die Küche. Rika vernahm, wie er aufstand und ihr folgte.

„Das ist mir aufgefallen... Was sollte die Scheiße, Rika?“ Seine Stimme wurde lauter und ungezügelter. Ihre Mundwinkel zogen sich spöttisch nach oben, als sie sich umdrehte. Er wollte es auf eine Konfrontation anlegten? Gerne...

„Welche Scheiße? Ich hatte heute meinen Spaß – genauso wie du! Mehr nicht.“ Die junge Frau sah, wie er die Hände zusammenballte und wusste, dass ihre Worte getroffen hatten. Genau, wie sie es wollte.
 

Vergessen war ihr Vorsatz sich von ihm fernzuhalten, es war wieder der Zorn, der sich niederlegte.

„Das verstehst du falsch, ich...“ Rika unterbrach ihn grob und geräuschvoll.

„Falsch verstehen? Für mich sah das mit Selina deutlich genug aus.“ Nach diesen Silben herrschte nur für einen Augenblick Stille, ehe er sprach, eisig und schneidend.
 

„Du hast es mir doch heimgezahlt oder etwa nicht...“

„Du meinst Luca? Ich würde sagen wir sind quitt, Ryo“, meinte sie ruhig und wollte an ihm vorbei, hinaus.

Im gleichen Augenblick keuchte sie schmerzhaft auf, als ihr Körper harsch gegen die Wand prallte und sich ihre Handgelenke neben ihrem Kopf in die Mauer bohrten.
 

„Quitt?!“, donnerte er ihr entgegen, und ohne dass er es registrierte, verfestigte sich sein Griff, mit dem er sie festhielt.

„Du nennst das quitt, Rika?“

„Lass mich los!“, erwiderte sie scharf und versuchte sich aus seiner Umklammerung zu befreien, was lediglich zur folgte, hatte, dass sie sich ihre feine Haut aufschürfte. Er ging nicht auf diese Versuche und Worte ein. Ungerührt sprach er weiter, leiser.

„Wenn du nicht blind davon gerannt wärst, hättest du auch gesehen was ich getan habe. Ich habe sie weggestoßen, weil sie es war, welche sich mir um den Hals geworfen hat. Und weißt du, auch warum ich das gemacht habe?“

„Es interessiert mich...“ Die Silben gingen in einem überraschten Laut unter, als sich seine Lippen barsch auf die Ihren drückten. Seine Gestalt drängte sich gegen ihren Körper und es waren seine Hände, welche sie noch immer festhielten. So wie der Kuss, wurde auch sein Griff sanfter und vorsichtiger.
 

„Deshalb, wegen dir! Und jetzt sag mir Rika, sind wir wirklich quitt?“, sprach er sacht aus, als er sich von ihr löste. Rika blieb stumm, gab ihm keine Antwort. Einzig und alleine deswegen, weil sich ihre Kehle zuschnürte, als sie den Sinn verstand.

„Willst oder kannst du meine Frage nicht beantworten?“, vernahm sie ihn flüsternd.

„Ja, irgendwo sind wir das.“ Rau war ihre Stimme, als sie dieser wiederfand und weiter sprach.
 

„Glaube mir, ich habe wahrlich versucht meinen Spaß mit Luca, zu haben. Und wenn ich nicht permanent das Gefühl gehabt hätte, dich zu hintergehen, wär mir dies auch ganz gut gelungen, Ryo.“ Die junge Frau spürte, wie er ihre Handgelenke losließ.

„Wenn du mich verletzt solltest, werde ich es dir gleichtun. Das verspreche ich dir!“, sprach sie leise aus zugleich ihre Lippen seinen Hals berührten. Seine Arme legten sich besitzergreifend um ihren Körper zogen sie sacht näher.

„Das weiß ich, und solange du bleibst, ist mir das egal.“
 


 

Nachwort: Ich muss sagen, ich hätte nicht gedacht, dass ich doch so viel verändere. Ich hab eigentlich jedes Kapitel neu geschrieben, wodurch Szenen weg und hinzugekommen sind. Ich hoffe euch gefällt es besser so.
 

Die Logikfehler musste ich teilweise leider lassen, weil die Geschichte sonst überhaupt nicht möglich gewesen wäre. Ich hoff das kann man tolerieren.
 

Außerdem hab ich die Geschichte so geändert, dass eine Fortsetzung möglich ist. Aber ich weiß nicht, ob eine solche kommen wird. Die Idee ist nach wie vor da aber eben nur der Grundgedanke.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  RukiChan
2009-11-06T21:14:38+00:00 06.11.2009 22:14
ein hammamäßiges kapitel, mensch das war doch mal richtig spannend^^
ich freue mich schon auf das epilog^^

Von:  kikotoshiyama
2009-11-05T20:51:43+00:00 05.11.2009 21:51
Spitzen Kappi^^
Entlich haben die beiden es geschafft *freu*
Cu kiko
Von: abgemeldet
2009-11-05T19:34:54+00:00 05.11.2009 20:34
endlichhh IST das ende da:D hab es nocch kaum erwarten können bis sie endlich zusammen sind:D ein traumpaar und ein super ff bis jetzt ist AP MEiN FaVORIT :D bIN gespannt auf deine nÀchsten ff`s :D
lg ARBI
Von: abgemeldet
2009-11-05T16:29:23+00:00 05.11.2009 17:29
aaaaaaaaaahhh! ich kann mich tonia95 nur anschließen! endlich sind sie zusammen! also als rika da mit diesem luca mitgegangen ist dachte ich schon oooh scheiße sie wird einen fehler begehen,aber jetzt bin ich froh,dass sie mitgegangen ist!dadurch hat sie sich ihre wahren gefühle eingestanden^^ war ein tolles ende :D deine ff war supiii
vlg
Von:  Annie
2009-11-04T21:55:40+00:00 04.11.2009 22:55
ohhh schöööööööön
endlich sind die zwei zusammen =)
*seufz* einfach toll
ich liebe deine ff

Lg tonia


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