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The Model and me

von

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Friendship with benefits?

Hallo ihr Lieben!
 

Es tut mir leid, dass es schon wieder so lange gedauert hat. Aber da ich jetzt meinem Ferienjob nachgehe ist meine Zeit etwas eingegrenzt und dann war da noch das Gackt Konzert (wo ich froh bin heil rausgekommen zu sein, hatte echt teilweise das Gefühl zerquetscht zu werden >.< - hoffe wenn von euch wer war, dass er bessere Erfahrungen gemacht hat als ich).

Nun ja und zu allem Überfluss wollte mir das Kapitel einfach nicht so gelingen wie ich das gerne hätte. Ich weiß nicht, wie oft ich das nach der Blutabnahme dann geändert habe und wie lange ich daran saß ohne Plan wie ich das nun wirklich schreiben könnte, was ich mir vorstellte. >.< Naja so ist’s ab und zu mal, ich hoffe nur, das hat sich jetzt wieder gelegt und es geht mir wieder so flüssig wie die ersten Kapitel von der Hand ^.^
 

Kleines Announcement: Ich suche jemanden der gut ist im Bilder „faken“. Ich will nämlich zwei „Arztbilder“ auf Ruki und Reita gefaked für die Fortsetzung ^.^ Mehr verrat ich aber noch nicht :P Also falls das jemand sehr gut kann, bitte unbedingt melden ^.^
 

Es hat mich echt gefreut, dass diesmal wirklich mehr kommentiert haben ^.^ Da kriegt man gleich viel mehr Lust weiterzuschreiben. ^.^

Danke nochmals an alle braven Kommi-Schreiber ^.^ Würd mich freuen, öfters von euch zu lesen :P
 

Nun halte ich euch aber nicht mehr länger vom Lesen ab:
 


 

Friendship with benefits?
 

Wir standen alle nervös vor Labor 3C. Die letzten beiden Tage waren mir persönlich viel zu schnell vergangen. Das Studienjahr hatte kaum angefangen und schon waren wir im Lernstress. Dass gestern auch noch das erste Fußballtraining angefangen hatte, tat sein Übriges. Takanori und ich hatten jede Minute mit dem Lesen unserer Bücher zugebracht. Die einzigen Lichtpunkte waren bisher das Mittagessen gewesen. Auch wenn mein Zimmerkollege noch immer mit dem halben Tisch jedes Mal flirtete.
 

Irgendwie kam mir vor, als hätte ich alles was ich gelernt hatte in den letzten Semestern wieder vergessen. Ich hatte zwar wie Yoshida-Sensei uns angeordnet hatte, alles über Blut und die Blutanalyse und die Aussagekraft von Werten durchgelesen, aber mein Hirn war im Moment wie leergefegt. Die größte Panik hatte ich aber vor der Blutabnahme selbst. Wir würden zum ersten Mal am lebenden Menschen die Blutabnahme üben. Bisher hatten wir das an Puppen und an Leichen geübt.
 

Die Angst, die ich hatte, war nicht direkt vor dem Blutabnehmen selbst. Immerhin will ich ja Arzt werden. Nein die Angst, die ich gerade hatte war, wie viele Anläufe Matsumoto wohl brauchte um eine meiner Venen zu treffen. Und die Nervosität wie viele Versuche ich brauchen würde, killte mich nebenbei gleich mit. Ich wollte ihm schließlich nicht extra weh tun, aber es würde wahrscheinlich trotzdem passieren. Endlich erschien Yoshida-Sensei im Gang und sperrte das Labor auf.
 

Wir verteilten uns auf unsere Tische und er begann das Material auszuteilen und zu erklären. Er wollte, dass wir unserem Partner mehr oder weniger einen Zugang legten, er meinte, das sei schließlich die elementarste Aufgabe die wir dann als Ärzte im Praktikum nach dem Studium gleich mal haben würden. Wär ja auch zu einfach gewesen nur mit nem Butterfly Blut abzunehmen. Jeder erhielt das nötige Material. Danach holte er noch aus dem Medikamentenschrank Lokalanästhetika in Form von Sprays und Pflaster und erklärte uns, die wären für diejenigen, die mehr als 3 Versuche brauchen würden. Aufbauend.
 

Nachdem er merkte, welche Stimmung zwischen uns allen herrschte – nur Takanori neben mir war vollkommen relaxt, beschloss Yoshida-Sensei, dass kurzerhand die Münze entscheiden würde, wer anfängt. Er erklärte uns nochmal kurz was zu tun sei, worauf wir achten sollten und dann musste jedes Team sich ausmachen wer Zahl und wer Kopf wählt. Ich hatte die Zahl gewählt. Zu meinem Leidwesen wurde es aber der Kopf. Also durfte Takanori anfangen.
 

Er hatte ein Grinsen auf den Lippen. „Angst?“ fragte er, während er zum Stauschlauch griff und ich mit der linken Hand wieder aus dem Laborkittel schlüpfte und meinen Arm ihm hinhielt. „Nein, seh ich etwa so aus?“ ich versuchte cool rüberzukommen, scheiterte aber gerade zu kläglich, denn er musste kurz leise lachen. „Ohja, du siehst eindeutig so aus, als hättest du Angst. Beruhig dich oder ich find erst Recht keine Vene bei dir.“ Ich rollte mit den Augen und sah zu Keisuke und Makoto rüber, Keisuke durfte als erster stechen bei den beiden. Ich spürte wie Takanori mir den Stauschlauch anlegte und ihn festzog. Mein Blick lag noch immer auf den beiden anderen.
 

Als Keisuke zum Alkotupfer griff, sah ich weg und wieder zu Takanori. „Du bist nervös.“ sagte er nun mit einem milden Lächeln. „Du etwa nicht?“ fragte ich jetzt und sah ihm zu, wie er die Handschuhe anzog. Ich schluckte als er zu den Alkotupfern griff. Er sah mich kurz über den Rand seiner Brille an. „Nein. Ich bin nicht nervös.“ Ich rollte mit den Augen und sah ihm zu, wie er meine Armbeuge nun genauer ansah. Yoshida-Sensei hatte begonnen durch die Gruppen zu gehen und immer wieder mit Tipps zur Seite zu stehen. Keiner hatte es bisher geschafft. Erster Versuch bei fast allen außer uns vorbei.
 

Ich sah nun wieder hin, wie er mit dem Alkotupfer eine Stelle in meiner Armbeuge desinfiszierte und dann zum Venenkatheder griff. Er sah mich an und ich sah auf. „Wann beginnt eigentlich die Fußballsaison hier?“ fragte er mich und ich sah ihn verwirrt an, das war so komplett aus dem Kontext gerissen und während ich antwortete „In 3 Wochen“ spürte ich seinen Stich und merkte wie er zum ersten Röhrchen griff. Mir fielen fast die Augen aus, er hatte echt getroffen. Beim ersten Stich. Yoshida-Sensei hatte zugesehen, jedoch hatte ich das nicht mitbekommen.
 

„Sagen Sie Matsumoto-San, wie oft haben Sie schon am lebenden Menschen einen Venenzugang gelegt?“ fragte nun Yoshida-Sensei. Und während Takanori das Röhrchen wechselte, sah er unseren Professor an. „Bereits mehrmals. An der Stanford gibt’s im Sommer immer die Möglichkeit für Praktika und ich habe es diesen Sommer genutzt und anstatt nur zusehen, hat mir die Stationsärztin das kurzerhand erklärt, nachdem bei der ganzen Krankenhausbelegschaft die Bluttests wieder anstanden.“
 

Jetzt musste Yoshida-Sensei lächeln. Er ließ meinen Zimmerkollegen noch den Venenzugang richtig ankleben und schließlich verschrauben. „Perfekte Arbeit.“ Kommentierte er dann noch und ging weiter zu den nächsten. Takanori beschriftete ordnungsgemäß meine Blutproben und zog sich die Handschuhe aus, löst den Stauschlauch und lächelte mich dann an. „Du hattest bereits Übung darin?“ fragte ich nun.
 

„Ja“ antwortete er schlichtweg. Mein Blick glitt zu Boden. Er würde sich vermutlich über mich lustig machen, wenn ich jetzt bei ihm nicht aufs erste Mal traf. Ich spürte seine Hand an meinem rechten Oberarm und er machte einen leicht zerknirschten Eindruck. „Ich hab auch beim ersten Mal nicht sofort getroffen. Die ersten 5 Krankenschwestern in dem Krankenhaus tun mir jetzt noch leid.“ Ich seufzte. „Ich hoffe für dich, dass du gute Venen hast.“ grinste ich nun und griff zum Stauschlauch.
 

„Ich werd dir helfen, immerhin weiß ich ja schon wie’s am besten geht.“ erklärte er sich hilfsbereit, wohl auch in der Absicht, nicht zu oft gestochen zu werde. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie Yoshida-Sensei bei zwei Gruppen das Lokalanästhetikum austeilte. Ich atmete nochmal tief durch, während er seinen Labormantel am linken Arm auszog.
 

Ich schloss den Stauschlauch auf seinem Oberarm und zog mir dann vorschriftgemäß die Handschuhe an. Während ich nach den Alkotupfern griff, hatte er seinen Arm schon selbst genauer inspiziert. „Die hier, die müsstest du eigentlich sofort treffen. Die ist gut.“ sagte er dann und zeigte mir die von ihm vorgeschlagene Vene. Ich musste ihm recht geben, die konnte man kaum verfehlen. Ich desinfizierte die Stelle und griff nach dem Venenkatheder.
 

Er erklärte mir noch, dass ich vorsichtig, nicht zu steil und dergleichen vorgehen sollte. Und tatsächlich, ich hatte die Vene getroffen und nicht durchstochen. Ich schnappte das erste Röhrchen und schloss es an. Yoshida-Sensei war gerade wieder bei uns gelandet. „Der wievielte Versuch Suzuki?“ wollte er wissen. Ich antwortete mit einem Grinsen, während ich das Röhrchen wechselte. „Der Erste.“ Nun zog Yoshida-Sensei die Augenbrauen in die Höhe. Er war wohl genauso erstaunt wie ich es gerade gewesen war.
 

Nachdem zweiten Röhrchen, setzte ich den Schraubverschluss an den Katheder und klebte ihn fest. Yoshida-Sensei ließ den Rest nun rund um unseren Tisch aufstellen, wir waren die ersten die bisher wirklich Blut abgezapft hatten. Er zeigte sowohl meinen als auch den von Takanori gelegten Zugang her und meinte dann, dass das so aussehen sollte und wiederholte nochmals seine Erklärungen. Nachdem die anderen wieder auf ihre Plätze gegangen waren, brachte er uns Tupfer und Leukoplast.
 

„Bitte sehr, Sie dürfen die Zugänge wieder rausgeben. Worauf Sie achten müssen, werden Sie wissen, oder?“ Wir beantworteten seine Frage mit einem „Ja“ und schon ließ er uns wieder allein. „Danke“ sagte ich nun, während Takanori, die Klebefixierung des Zugangs bei mir entfernte. „Wofür?“ fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen. „Für die Anleitung. Ich weiß nicht wie oft ich dich sonst stechen hätte müssen. Ich hätte wohl wie alle den Fehler gemacht und wäre viel steiler reingegangen.“ Er zog den Katheder raus und drückte gleichzeitig fest den Alkotupfer und einen weiteren Tupfer auf die Stelle drauf. „Fest draufhalten“ wies er mich nur an und ich folgte brav, wollte schließlich selbst nicht, dass es einen hässlichen großen blauen Fleck gab. Schließlich fixierte er die Tupfer mit Leukoplast.
 

„Anfängerfehler. Ich hab selbst die Erfahrung gemacht und es verwundert mich trotzdem, dass es bei dir wirklich aufs erste Mal so gut geklappt hat.“ sagte er dann, als ich ihm den Zugang entfernte. „Auf der Stanford wird mehr auf Patientenkontakt geachtet. Wir begleiten ab dem ersten Semester bereits einmal in der Woche die Ärzte bei der Visite und so. Es ist nur Zuschauen, aber du kriegst mehr Gefühl für das Verhältnis zwischen Arzt und Patient und die Praktika die es jeden Sommer gibt sind auch hilfreich, auch wenn’s eigentlich nur um’s zuschauen geht. Aber bei meinem letzten hab ich eben das Blutabnehmen und Zugang legen gelernt.“ Er grinste mich jetzt direkt an.
 

Mittlerweile hatte es zumindest vom Rest die Hälfte geschafft sich gegenseitig Blut abzunehmen und den Zugang so zu legen, wie er sein sollte. Yoshida-Sensei war nun dazu übergegangen uns die div. Chemischen Zusätze und dergleichen auszuteilen, damit wir mit der Analyse beginnen konnte.

Nach diesen 3 Stunden war ich echt erledigt. Und wir hatten diesmal am Nachmittag auch nochmal 5 Stunden Labordiagnostik. Das würde jetzt sich wöchentlich mit Pharmakologie abwechseln.
 

An der Tür warteten wir auf Nao und Seiichiro. Da wir nachher wieder Labor hatten, hatte jeder von uns den Labormantel anbehalten. Wir holten unser Essen und setzten uns an den langen Tisch den Aoi, Uruha, Saga und Tora schon reserviert hatten. „Oh, da kommen ja die Ärzte. Und was habt ihr heute schönes gerettet?“ fragte er mit einem Grinsen auf den Lippen und erhielt von mir nur den Mittelfinger. Nao und Seiichiro schmollten leicht und Takanori bedachte Aoi nur mit einem abschätzigen Blick.
 

Da er nicht gewünschte Antwort erhielt, entschuldigte sich Aoi für seinen Kommentar und meinte dann. „Ich nehme an, ihr habt dann wieder Labor oder warum habt ihr eure Ärztekittel sonst heute an?“ „Ja haben wir!“ antwortete Nao gelangweilt zwischen zwei Bissen. „Und was macht ihr da heute schönes? Wenigstens was interessantes?“ „Wir stechen uns gegenseitig“ erklärte Seiichiro.
 

Uruha verschluckte sich an seinem Bissen. „Bleib ruhig, keiner von uns blutet sichtbar.“ klopfte ich ihm zeitgleich mit Aoi auf den Rücken. Uruha konnte kein Blut sehen, ein Grund mehr, warum er mich nicht gerne im Laborkittel sah, weil er da ständig Angst hatte, dass er irgendwann mal Blut sehen könnte. „Wir haben das Zugang legen geübt und gleichzeitig Blut für unsere Analyse abgenommen.“ erklärte ich ihm nun. Uruha bedachte mich mit einem geringschätzigen Blick. „So genau wollte ich das gar nicht wissen.“
 

„Und wie oft hast du Takanori verstochen?“ fragte Aoi sofort mit einem Grinsen, bekam gleichzeitig eine Kopfnuss von Uruha, weil der liebend gerne das Thema gewechselt hätte. Jetzt grinste mein Zimmerpartner neben mir. „Kein einziges Mal, er hat es aufs erste Mal sofort geschafft.“ Ich wurde augenblicklich rot, weil es ein indirektes Lob war und Aoi fielen die Augen fast raus. „Naturtalent also? Ich wusste schon immer, dass du mal ein guter Arzt wirst.“ meinte er dann aufrichtig zu mir. Ich wäre am liebsten noch mehr im Sessel verschwunden und nuschelte etwas wie „Zugänge legen macht noch keinen guten Arzt aus.“
 

Uruha beschloss das Thema zu wechseln, bevor wir noch auf die Idee kommen konnten und ihm das Zugang legen genau erklären würden. Er hatte eine neue Ausgabe einer europäischen Modezeitschrift mit und präsentierte uns diese nun. Saga wollte sofort wissen, woher er die Zeitschrift hatte. „Importiert“ erklärte Uruha ohne mit der Wimper zu zucken. Und schon waren Uruha, Saga, Tora und irgendwann auch Takanori rund um das Thema Mode beschäftigt.
 

Nao, Seiichiro, Aoi und ich unterhielten uns einstweilen über Fußball. Das war eindeutig unser Thema, vor allem weil Seiichiro dieses Jahr zum Med-Football-Team gestoßen war und wir eben diese Woche das erste Training hinter uns hatten. Aoi spielte im Music-Football-Team, wo eben Studenten von der Fakultät für Musik und Soundtechnik spielten. Zu Aois Leidwesen, war das Music-Football-Team leider nicht sehr erfolgreich im Gegensatz zum Med-Football-Team. So wie ich das beim ersten Training gesehen hatte, hatten wir gute Chancen unseren Titel als „Universitäts-Meister“ zu verteidigen.
 

„… du von der neuen Calvin Klein Kollektion?“ Ich drehte verwundert den Kopf, als ich Takanoris Frage nur zur Hälfte noch mitbekam. „Äh?“ mehr brachte ich nicht raus, hatte ich die Frage doch nicht wirklich mitbekommen. Ich war mir aber sicher, dass es sowas wie „Was hältst du von der neuen Calvin Klein Kollektion?“ sein musste. Gedanklich lieferte mein Hirn natürlich sofort die passenden Bilder – Takanori in nichts außer Shorts. Die Magazin-Fotos und das Fotoshooting welches in dem Magazin abgebildet war, kamen mir auch in den Sinn.
 

Mein Rotwerden wurde jedoch falsch interpretiert von Saga. „Mach dir keine Hoffnung auf eine gute Antwort, Takanori! Reita hat für Mode so wenig übrig wie ich für Fußball!“ Und ja, mittlerweile wusste jeder von ihnen, auch Takanori dass Saga nicht mal eine Ahnung davon hatte, dass es im Fußball Weltmeisterschaften gab. Aber Saga lebte halt nun mal für Mode und die Haute-Couture. Er war als Kind auch im Schachclub an der Schule und nicht im Fußballclub.
 

Auf Takas Stirn bildeten sich steile Falten, die eindeutig davon zeugten, dass er über etwas nachdachte und nebenbei Saga auch nicht ganz so glauben wollte. Ich wollte ihn drauf aufmerksam machen, dass zuviel denken Falten bringen würde, ließ die Stichelei aber dann, immerhin waren wir ganz friedlich heute miteinander ausgekommen. Ich konnte es ja selbst kaum glauben, aber ich glaube hinter seiner arroganten Seite steckt ein ganz netter Mensch.
 

„Aber…“ weiter kam Takanori nicht, da Nao in genau diesem Moment auf die Uhr geschaut hatte und aufgeregt schrie, dass wir zu spät kommen. Ich liebte Nao in solchen Momenten einfach – er hatte das perfekte Timing. Wer weiß wie mein Zimmerpartner sonst noch nachgebohrt hätte. Also sprangen wir vier nun vom Tisch auf, brachten unsere Tabletts zurück und rannten durch die Gänge zurück zum Labor.
 

Wie schnell war bitte der Nachmittag vergangen? Soeben betraten Takanori und ich unser Zimmer, nachdem ich uns aufgesperrt hatte. Ich ließ meinen Rucksack wie üblich neben meinen Schreibtisch fallen und mich selbst dazu gleich auf den Drehsessel davor. Ich war erledigt um es gelinde auszudrücken. Nein es lag sicher nicht an der Mini-Menge an Blut, die mir Matsumoto abgezapft hatte. Irgendwie war so ein Tag Labor doch auch anstrengend. Man musste sich trotzdem die ganze Zeit konzentrieren.
 

Ich beobachtete wie Takanori seinen Labormantel ordentlich aufhängte und seine Tasche abstellte. Mir war in den letzten Tagen bewusst geworden, wie ordentlich er eigentlich war. Grenzte schon fast an einen Ordnungsfimmel den er hatte, so genau wie er es mit seinen Sachen nahm. Entgegen der letzten Tage, zog er sich aber jetzt nicht um, um joggen zu gehen. Nein, er stand irgendwie plötzlich vor mir und sah mich etwas nachdenklich an.
 

Meine Augenbrauen wanderten in die Höhe. Was wurde das wenn’s fertig war? So unauffällig wie möglich versuchte ich an mir runterzusehen, um zu sehen ob ich vielleicht irgendwo nen Zettel kleben hatte oder dreckig war, weil er gar so nachdenklich mich musterte. Dann schüttelte er den Kopf und lächelte mich an. „Eins versteh ich nicht.“ erklärte er dann und griff nach etwas auf meinem Schreibtisch.
 

Mit Erschrecken stellte ich fest, dass es die Modezeitschrift war, die mir Uruha gekauft hatte – die mit der Fotoshooting-Reportage von Ruki. Ich starrte auf die Zeitschrift in seiner Hand. Er blätterte sie lässig durch, ich sah nicht auf welcher Seite er hängen geblieben war. Doch sein Grinsen konnte nur unheilvolles mit sich bringen. „Saga meinte heute Mittag, du hast nichts für Mode übrig und interessierst dich nicht dafür.“ Ich nickte unsicher. Langsam bekam ich eine Ahnung worauf das hinauslief und das beruhigte mich keineswegs, im Gegenteil.
 

Er hat die Zeitschrift zugeschlagen, seinen Finger aber auf einer Seite drinnen gelassen und drehte sie nun mit dem Cover zu mir. „Warum hast du eine Modezeitschrift, wenn du dich nicht für Mode interessiert?“ fragte er nun unumwunden. Das war es also, weswegen er den ganzen Nachmittag gegrübelt hatte. Es war mir aufgefallen, dass er ruhiger und nachdenklicher war nach dem Mittagessen.
 

„Ich ähm….“ Was sollte ich bloß jetzt sagen? „Die hat sicher Uruha liegen gelassen!“ versuchte ich mich hastig rauszureden. Sein Grinsen wurde noch breiter und er beugte sich näher zu mir hin. Sein Gesicht war meinem so nahe, dass ich fast seinen Atem spüren konnte. Diese Nähe und dieses unangenehme Auffliegen, sorgten dafür, dass mir das Blut nur so in den Kopf schoss und ich die Farbe einer Tomate annahm.
 

„Ach Uruha hat das liegen gelassen?“ konnte das Grinsen noch größer werden? Hilfe, er war nah, fast zu nah. „Schon eigenartig, dass er bevor das Magazin dort auftauchte nicht da war?“ Er schien ein wenig nachzudenken. „Wenn ich es genau nehme, war Uruha hier noch nie im Zimmer seit ich hier bin, oder?“ Konnte man noch röter als eine Tomate werden? Ohja ich hatte echt die Farbe einer überreifen Tomate angenommen.
 

Seine Zunge glitt einmal über seine Lippen. „Ich hatte eher den Eindruck, dass du sie sehr wohl anschaust – zumindest gewisse Seiten, denn sie ist auf deinem Schreibtisch öfters umhergewandert.“ Erklärte er leicht triumphierend. Oh mein Gott, hatte er sie etwa gleich zu Beginn gefunden und dann auch noch verfolgt, wann sie wo lag? Und was meinte er mit gewissen Seite? Er konnte doch nicht… Oh doch er hatte es erraten, denn in dem Moment wo ich noch darüber nachdachte, schlug er die mir mittlerweile sehr bekannte Seite auf. Sein Fotoshooting-Report mit anschließenden Bildern der neuen Calvin Klein Werbung.
 

Er grinste nun und legte die aufgeschlagene Zeitschrift auf meinen Schreibtisch, er kam wenn möglich noch näher und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Eine Hand von ihm hatte sich nun meine geschnappt. Er führte meine Hand knapp zu seinem Gesicht. „Ich würde sagen, du findest mich attraktiv!“ grinste er gegen meine Hand und ich konnte erahnen wie toll sich seine Lippen wohl an meinem Mund anfühlen mussten. Ich hielt die Luft an, denn klares Denken war angesichts der Situation eh nicht mehr möglich.
 

„Und das finde ich gut.“ Fuhr er fort, noch immer meine Hand bei seinem Mund. „Ich finde dich nämlich auch attraktiv“ grinste er nun. Meine Augen weiteten sich eine Spur. „Und du hast keinen Freund, denn sonst hätte ich den sicherlich in den letzten Tagen beim Mittagessen mal kennen gelernt.“ Sein Grinsen erreichte fast teuflische Ausmaße. Was kam jetzt? Was führte er im Schilde? Oh bitte, lass es nichts peinliches sein. Ich konnte ja schon nicht mal glauben, dass er mich scheinbar auch attraktiv fand. Das war schon fast zuviel der Hoffnung, dass ich jemals die Chance bekommen würde, diese wunderbaren Lippen küssen zu dürfen.
 

Meine Hoffnungen wurden jedoch mit seinem nächsten Satz sofort vom Mount Everest wieder heruntergestoßen auf Meeresebene oder eher auf Tiefseegrund. „Was hältst du von einer Friendship with Benefits? Keine Verpflichtungen, einfach nur Sex, wenn man ihn gerade braucht.“ Er grinste noch immer, während ich zur Eissäule erstarrt war. Sex? Er wollte Sex? Sex? Mein Hirn war gerade abgeschaltet und nicht im Stande mehr Information als dieses eine Wort zu verarbeiten.
 

Ich war Jungfrau. Ich hatte immer diese Vorstellung mein erstes Mal würde mit jemanden passieren, den ich liebte und der mich liebte. War das denn so abwegig? Nein, ich würde nicht mal für meinen überaus attraktiven Zimmerkollegen, in den ich verliebt war, diesen Vorsatz aufgeben. Wenn er mich wollte, dann müsste er mich schon lieben. Und mit diesem Gedanken entriss ich ihm meine Hand und sprang mit einem „Nein“ von meinem Sessel auf, drängte mich an ihm vorbei ins Badezimmer und schloss mich dort ein, ehe er reagieren konnte.
 

Er war sexbesessen, anders konnte man doch auf solche Ideen nicht kommen, oder? Und gütiger Himmel ich hatte noch ein ganzes Studienjahr vor mir mit ihm. Was sollte ich nur tun? Was sollte ich nur tun? Ich hörte wie er gegen die Badezimmertür klopfte. „Akira? Akira? Alles okay?“ Als ich ihm keine Antwort gab, hörte ich ihn leicht seufzen. „Ich…hey es tut mir leid, ich wollte dich nicht so verärgern oder was auch immer. Ich dachte nur, ja weil ähm ja…ach vergiss es. Es tut mir leid, wenn du das nicht willst, akzeptier ich das natürlich. Komm doch bitte wieder raus!“
 

Ich hatte noch immer kein Wort gesagt. Ich war noch immer geschockt von seinem Vorschlag und ich musste mich erst mal wieder sammeln. Als ich nach 15 Minuten immer noch nicht rausgekommen war, klopfte es wieder. „Ich geh raus. Vielleicht kommst du ja dann wieder raus aus dem Badezimmer. Es tut mir wirklich Leid. Ich wollte dich nicht so überrumpeln damit und ich akzeptier’s auch wenn du Nein sagst.“ Ich gab ihm wieder keine Antwort. Ich brauchte einfach diese Zeit um halbwegs wieder klar denken zu können.
 

Und dann hörte ich die Zimmertüre. Ich wartete noch ein paar Minuten, bevor ich rauskam aus dem Badezimmer. Noch immer völlig durch den Wind, beschloss ich zu Aoi und Uruha zu gehen, um Rat zu fragen. Die wissen von meiner Jungfrau-Sache und wie ich mich nun Takanori gegenüber verhalten sollte. Bestimmt wissen sie Rat.
 

Wir hatten 3 Stunden beisammen gesessen und über das Thema diskutiert. Uruha hatte anfangs nicht ganz einsehen wollen, was meine Jungfrauen-Sache damit zu tun hatte. Er meinte, das sei Ruki – ich sollte mir bewusst sein, dass da ein Supermodel mit mir schlafen will. Das hatte nur zu Aufstöhnen von Aoi geführt. Immerhin waren wir jetzt alle der gleichen Meinung – Takanori müsste es akzeptieren, dass ich keine Friendship with Benefits wollte. Sollte er wieder Annäherungsversuche starten, würde ich ihm vorschlagen, mehr als Friendship with Benefits zu haben – Vorraussetzung war natürlich, dass ich mich das dann auch wirklich traute.
 

Ich benutzte grade die Toilette bei den Beiden, als Kai von der Bar zurückkam. Er hatte heute am Nachmittag gearbeitet und es hatte uns schon gewundert wo er blieb, weil er eigentlich vor 2 Stunden Schichtende gehabt hätte. Ich war noch im Badezimmer, als ich ihn völlig durch den Wind und offensichtlich leicht angetrunken hörte „Akira wird mich umbringen. Oh Gott ich hab so Scheiße gebaut.“ Aoi und Uruha versuchten ihn zu beruhigen, während ich mitten in der Hände-abtrocknen-Bewegung inne gehalten hatte.
 

Warum sollte ich Kai umbringen? Welchen Scheiß hatte er gebaut? „Gott ich hab… ich hab…“ „Nun spuk’s schon aus was du verbrochen hast!“ sagte ich etwas gereizt im Türrahmen stehend. Kais Augen weiteten sich als er mich erblickte. Fast hatte man das Gefühl er würde noch mehr zittern und das zeigte mir eindeutig, dass er irgendetwas ausgefressen hatte. Aber nun wollte ich umso mehr wissen, was er getan hatte, denn das nicht wissen machte mich jetzt schon wahnsinnig.
 

Kai schniefte etwas, bevor er sich sammelte und uns nun berichtete was er gerade so schlimmes verbrochen hatte. Scheinbar war er nicht angetrunken genug um sich an seine Handlungen nicht mehr zu erinnern, im Gegenteil er erinnerte sich scheinbar gut genug um es in seinem angeheiterten Zustand noch bereuen zu können. „Takanori kam vor 3 Stunden frustriert über irgendwas in die Bar.“
 

Okay damit hatte ich die Erklärung wohin mein Zimmerpartner verschwunden war, nachdem ich mich im Badezimmer vor ihm gerettet hatte. Uruha strich Kai über den Rücken und so erzählte Kai weiter. „Er trank mehrere Bier in relativ kurzer Zeit, bevor er schließlich erzählte, dass er sich scheinbar die Freundschaft mit dir versaut hatte.“ Ich hob die Augenbrauen. Noch hatte ich nichts erkennen können, was Kai getan haben sollte, weswegen ich sauer auf ihn sein sollte. „Er erzählte von der Friendship-with-Benefits-Sache und wie du reagiert hast. Zu dem Zeitpunkt hab ich noch nichts gesagt. Aber als er merkte, dass ich Dienstende hatte, hat er mich auf ein paar Bier eingeladen. Er wollte mehr über dich wissen und weil ich dich ja schon länger kannte … und naja so kam eines zum anderen und er kam irgendwann wieder auf diese Friendship-Sache und … ach hätte ich nicht so viel Bier getrunken, wäre meine Zunge nie so locker gewesen.“ Seufzte Kai auf und schlug die Hände vor’s Gesicht.
 

Allmählich kam mir der Gedanke was Kai meinem Zimmerpartner gesagt haben könnte. Und ich sah ihn mit schreckgeweiteten Augen an. Das war nicht sein Ernst, oder? Er hatte ihm nicht das anvertraut, was nur meine engsten Freunde – ergo Uruha, Aoi und Kai selbst wussten. Nein, das durfte nicht wahr sein!
 

Hoffe es hat euch gefallen und ihr hinterlässt mir einen Kommi ^.^ Vorschau hab ich diesmal leider keine, weil ich noch nicht soweit bin mit dem nächsten Kapitel. Aber ich bemüh mich, dass es nicht mehr solange dauert ^.^



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Trashxbaby
2012-06-05T20:16:34+00:00 05.06.2012 22:16
Also ich weiß garnicht was Chibi-Rei für ein Problem hat...Friendship with benefits ist ne tolle Sache :3 ♥ Especially mit nem Supermodel wer sagt denn da schon nein? XD Dieser Trottel, ehrlich mal.
Von:  MRS_ABNORMAL
2010-09-22T20:44:27+00:00 22.09.2010 22:44
Also erstmal ein großes Lob! :'D
Ich kam noch nicht dazu ein Kommentar zu schreiben, weil ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen xD
Die Idee ist so genial und dazu dein Schreibstil *_*
Total klasse (;

Armer Reita .. musste er sich erstmal im Bad einschließen xD
Ach und wie InspiredOfMusic gesagt hat;
ich dachte auch erst, dass Ruki und Kai rumgemacht haben o:
So ist es natürlich etwas .. gemeiner xD

LG <3

Und nochmal:
Eine super FF! :D
Von:  InspiredOfMusic
2010-08-28T21:59:47+00:00 28.08.2010 23:59
Bitte, bitte, bitte schreib bald weiter..
Ich bin schon soo gespannt..
Von:  Toffelchan
2010-08-07T21:37:25+00:00 07.08.2010 23:37
huhuu :)

also ich fand das erste kapitel voll cool *O* das hat voll den schönen einblick gegeben *O*
ich mag den schreibstil <3

und dann mag ich voll wie du ruki darstellst <3 zu anfang noch so undurchsichtig die ice queen sozusagen und voll arrogant *O* geil halt <3
aber ich mags auch, wenn er etwas unsicher ist *__* LIEBE <3

ich fand uruha richtig geil, als er ruki in der bar gesehn hatte xDDD haha
armer aoi hast schon nicht leicht xD aber naja

ich bin gespannt, wie das jetzt nachdem ruki weis, dass reita jungfrau ist weitergeht °__° ich spinne mir ja schon meine eigenen möglichkeiten aus xD haha

bin gespannt aufs nächste kapitel :3 <3


lg
Toffel ♥~
Von:  Tate-Langdon
2010-08-06T11:44:46+00:00 06.08.2010 13:44
Genial wie du schreibst. Toller stil und interesante story

Lg
Von:  cat_chan
2010-08-04T16:27:47+00:00 04.08.2010 18:27
Muahaha, freu mich schon aufs nächste Kapitel *lach*
Kai tut mir jetzt schon leid, aber die FF wird immer spannender.
:3
Von:  InspiredOfMusic
2010-08-04T10:09:07+00:00 04.08.2010 12:09
Ich hab's gestern nicht mehr abwarten können und hab's schonmal auf fanfiktion.de gelesen ^^
ich LIEBE diese FF. Und ich finde, das Kapitel ist dir gut gelungen.. :I
Ich mag Reita in dieser Story einfach total gerne..
Und wie er sich dann im BAd eingeschlossen hat.. das war süß.
Aber Ruki tat mir leid... es hat ihn ja scheinbar sehr.. getroffen... C:
Ich hab beim Lesen erst gedacht, Kai hätte mit Ruki rumgemacht oder soo.. aber dass ihm das über Reita rausgerutscht ist.. genial ^^
Ich bin echt gespannt, wie die beiden das nächste Mal aufeinander reagieren xD
Ich freu mich echt schon riesig auf das nächste Kapitel...
LG..
Von:  CrowKing
2010-08-04T07:44:36+00:00 04.08.2010 09:44
jippie ich bin die erste!!
jaa wie ich dir schon geschrieben habe ist dir dieses Kapi einfach wieder absolut mega geil gelungen!!!
Ruki gefällt mir immer mehr^^
Das war einfach Hammer!!!
Mach büdde schnell weiter, ja!
Hab dich lüb

Mizukii


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