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Spiel des Schicksals

von

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Shinichi's Geheimnis

Ran wachte am nächsten Morgen müde auf, aber diese Müdigkeit war anders. Es war die Art von Müdigkeit, die tief in das Mark ihrer Knochen sickerte und ein leeres Gefühl in ihr hinterließ. Die junge Mori schloss ihre Augen, während ihre Finger die Erinnerungen an Shinichi seine bittere, dunkle Küsse auf ihren Lippen nachzeichneten. Ihr wurde übel bei dem anhaltenden Geschmack seiner Tränen, als er sie immer und immer wieder geküsst hatte. Ihre Finger strichen über den leeren Raum neben ihr, wo Shinichi gelegen hatte. Er war mitten in der Nacht aufgestanden und gegangen. Die junge Mori nahm Shinichi seinen Duft von frischer Farbe auf. Sie öffnete die Augen, stand auf und machte sich auf den Weg in das Gästezimmer.
 

Ran zog sich eine Hotpants an und ein schwarzes, bauchfreien Hoodie. Als sie in den Spiegel schaute, seufzte sie, bevor sie die Goldkette an ihrem Hals berührte. Sie hoffte nur, dass sie Shinichi helfen konnte. Bewaffnet mit diesem Gedanken drehte sie sich um, als sie ein Klopfen an der Tür hörte.

"Ran?"

"Shinichi." Shinichi verweilte an der Türschwelle. Es war unschlüssig, ob er eintreten oder wieder gehen sollte. Seine Augen waren dunkel und stürmisch und gefüllt mit so viel Schuld wegen der Ereignisse der letzten Nacht.

"Shinichi, wie fühlst du dich?" Sie setzte ein Lächeln auf und fühlte, wie ihr Herz sich zusammenzog, als ein langsames zögerndes Lächeln über seine Lippen lief.

"Ich wäre lieber derjenige, der dir diese Frage stellt." Es stieß sich aus dem Türrahmen und betrat den Raum, bevor er neben Ran stehen blieb. Sie atmete scharf ein, als Shinichi nach ihr griff und ihr eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht wischte.

"Dieses Outfit ist ziemlich cool. Ich habe noch nie zuvor einen Hoodie wie diesen gesehen."

"Es ist nur eine Kleinigkeit, die ich herumliegen hatte, das ist alles."

"Also, ich wollte mich für letzte Nacht entschuldigen."

"Shinichi, es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest."

"Es gibt nicht, wofür du dich entschuldigen müsstest." Der Sturm in seinen Augen flackerte auf, als ein Blitz in sie einzuschlagen schien.

"Nichts, wofür man sich entschuldigen müsste.. bist du dir da sicher?"

"Wieso fragst du das?"

"Denn ich glaube nicht, dass du weißt, wie verdammt katastrophal die letzte Nacht war." Shinichi strich sich frustriert mit einer Hand durch seine Haare und atmete aus, bevor er einen Blick zur Seite warf.

"Meine Mom macht einen Ausflug mit Conan und Ayumi. Sie wollte nicht..." Der junge Kudo wurde still und Ran erkannte die Frustration in seinen Augen als er knurrte und den Kopf schüttelte.

"Jedenfalls, da du angezogen bist, was hältst du davon, mit mir in den Park zu gehen? Ich will hier raus, meinen Kopf freibekommen und einfach... reden."

"In den Park zu gehen klingt wie eine tolle Idee." Shinichi kicherte verhalten, bevor er seine Hände in die Taschen schob und einen Schritt zurück machte.

"Lass mich ein paar Sachen holen und wir gehen irgendwo hin, wo wir uns nett unterhalten können." Als er ging, hielt er noch einmal im Türrahmen inne, sein Gesicht war halb von den Schatten verdeckt.

"Ich hätte dich gestern Abend nicht so küssen sollen. Es tut mir so leid. Ich habe nicht nachgedacht." Langsam schlossen sich seine stürmischen Augen und Ran sah, wie Shinichi sein Griff am Türrahmen stärker wurde.

"Aber das ist keine Entschuldigung für das, was ich getan habe. Ich hätte dich nicht so küssen sollen." Ihr Herz schlug regelmäßig und sie biss sich in die Innenseite ihrer Lippe, als Shinichi ihr seine verletzliche Seite zeigte.

"Ja, du hättest mich gestern Abend wirklich nicht so küssen sollen." Ein Moment statischer Stille verging, eine Stille, die von Shinichi seinem humorlosem Kichern unterbrochen wurde.

"Es tut mir wirklich leid." Anstatt zu antworten, durchquerte sie den Raum und legte ihre Arme um Shinichi, hielt ihn fest. Das Gesicht war in seinem Rücken vergraben, sie schüttelte den Kopf, während sie fühlte, wie sein Herz einen Schlag aussetzte.

"Ran, was machst du da?"

"Ich wollte nur sichergehen, dass du es weißt."

"Das ich was weiß?"

"Das ich verstehe, wie du dich letzte Nacht gefühlt hast. Denn so wie du dich letzte Nacht gefühlt hast, habe ich mich an dem Abend auf der Gewächshausparty gefühlt." Shinichi spannte sich bei der Erinnerung an die Party an, bevor er den Kopf schüttelte.

"Ran."

"Nicht verkrampfen, Shinichi. Ich wollte nur, dass du weißt, dass ich es verstehe." Die junge Mori zog sich zurück und glitt um Shinichi herum, um ihn anzusehen, bevor sie einen einzigen Finger an der Seite seines Gesichts entlang zog.

"Du brauchst dich nicht ständig zu entschuldigen, denn ich vergebe dir." Es war fast so, als ob eine Last von Shinichi seinen Schultern fiel, während er sich zu ihr nach unten beugte. Ihr Herz wurde eng, als sie in seinen Armen lag und sein Lächeln spürte.

"Ich sollte mich fertig machen." Die junge Mori fühlte einen schnellen Kuss an ihrer Schläfe, so kurz, dass sie es sich vielleicht nur eingebildet hatte, bevor er sich zurückzog. Ihr Herz drückte, als sie an den Türrahmen gelehnt zusah, wie Shinichi in seinem Zimmer verschwand.
 

Der Park, in den Shinichi sie führte, war wunderschön mit einem Durchgang aus Kirschblütenbäume in einem seichten rosa.

"Dieser Ort ist absolut wunderschön."

"Ist er das?" Ran blickte zur Seite und sah, wie Shinichi unruhig aussah, während er an etwas in seiner Jackentasche herumfummelte.

"Ich habe schon gesagt, dass der Park wunderschön ist, also ja, das ist er." Spielerisch stupste sie Shinichi an und stieß absichtlich gegen ihn, während er über ihre Mätzchen kicherte.

"Und da du weißt, wie ich mich fühle.. Wie wäre es, wenn du mir sagst, wie du dich fühlst?"

"Wie ich mich weswegen fühle?"

"Wegen des Parks. Ist er wunderschön oder nicht?" Ein Strudel von Emotionen flackerten im Sturm seiner Augen auf, bevor er sich wieder legte.

"Das ist der Park, in den ich Conan und Ayumi normalerweise mitnehme, wenn es zu Hause schlecht läuft. Er ist ein bisschen weiter weg von der Wohnung, aber ich denke, die Schönheit, die man hier findet, ist die Reise wert." Als er das sagte, kam Shinichi neben einer Bank zum Stehen, bevor er draufsprang und sich auf die Lehne setzte.

"Wie auch immer, setz dich hin. Du hast Fragen und ich habe Antworten." Ran folgte ihm und setzte sich ihm schweigend gegenüber.

"Also, was willst du mich fragen? Was möchtest du wissen?"

"Ich möchte wissen, ob Jugo dein Vater ist." Shinichi schnaubte, als ein weit entfernter Gedanke seine Augen trübten und er starrte geradeaus ins Leere.

"Nein, ist er nicht. Er ist der aktuelle Freund meiner Mutter, wenn man ihn als Freund bezeichnen kann." Das Gift in seine Stimme ließ Ran erschaudern, während sich ihre Hände zu nervösen Fäusten krümmten.

"Also ist dein Vater gegangen?" Shinichi schüttelte den Kopf, bevor er auf die Bank rutschte und sie immer noch nicht ansah.

"Bevor Conan mit Mom wegging, hatte er gesagt, dass er dir davon erzählt hat, dass ich.."

"Du Jugo ins Krankenhaus geprügelt hast?" Schleichende Stille lag wie ein dunstiger Nebel über den Park, während man Shinichi seine Aura wüten spürte.

"Wie viel von meine Geschichte möchtest du wissen? Wie viel?" Als Shinichi sie endlich ansah, war sein Blick dunkel und stürmisch. Es war ein Blick von jemandem, der zu sehr an Enttäuschung gewohnt war. Daran, weggestoßen und getreten zu werden.

"Wenn ich jemanden schlage, Ran, schlage ich nicht, um zu verletzen. Ich schlage, um zu töten. Du weißt nicht, was diese Hände getan haben und wie viel Blut an ihnen haftet." Ran ihr Herz erstarrte bei seinen Worten und die Haare in ihrem Nacken stellten sich auf.

"Du schlägst nicht, um zu töten, Shinichi." Diese Worte fielen von den Lippen, bevor Ran sie aufhalten konnte, während sie nach Shinichi griff und seine Hand nahm. Trotz seiner Kontrolle spürte sie, wie seine Hände zitterten, als sie diese fest drückte.

"Ich habe gesehen, wozu diese Hände fähig sind."

"Ja? Und was denkst du, wozu diese Hände fähig sind?"

"Sie sind fähig dazu Schönheit zu erschaffen. Ich habe sie mit jeder Farbe des Regenbogens befleckt gesehen, wenn du dein Graffiti malst. Ich habe sie mit Holzkohle bedeckt gesehen, wenn du skizzierst. Diese Hände werden benutzt, um etwas Schönes zu erschaffen." Shinichi starrte auf ihre Finger, die mit seinen verschränkt waren, bevor er ihren Druck erwiderte.

"Du versuchst wirklich, das Beste in jedem Menschen zu sehen, nicht wahr?"

"Ich versuche das Beste zu sehen in denen, die mir wichtig sind."

"Du sagst also, dass ich dir etwas bedeute?"

"Nur wenn du willst, dass du mir etwas bedeutest. Du sagst immer wieder, dass deine Hände dazu bestimmt sind, Dinge zu zerstören." Die junge Mori griff mit der freien Hand nach oben und strich mit den Fingern kurz an der Seite von Shinichi seinem Gesicht entlang.

"Ich sage nur, dass nach dem, was ich gesehen habe, deine Hände auch dazu bestimmt sind, Dinge zu erschaffen."

"Du hast gesehen, dass meine Hände mit Farbe bedeckt sind, aber du hast sie nie gesehen, wenn sie mit Blut bedeckt waren." Ihr Herz klopfte in ihrer Brust. Sie schluckte heftig, als Shinichi seine stürmischen Augen auf ihre trafen.

"Yusaku war ein toller Vater. Selbst als meine Eltern Conan und Ayumi bekamen, gab er mir nie das Gefühl, ungewollt oder ungeliebt zu sein." Während der junge Kudo seine Geschichte erzählte, schaute er weg. Die Erinnerungen an seine Vergangenheit begannen, ihn aufzufressen.

"Wir fünf waren nicht reich. Mom kellnerte, als ihre Schauspielkarriere zu Ende ging. Yusaku war zwar Schriftsteller, aber mehr als Hobby. Hauptberuflich war er der Hausmeister in meiner Grundschule. Wir waren nicht reich, aber wir waren glücklich. Glück, wie auch immer..."

"Glück ist nur vorübergehend."

"Es ist eher so, dass es nicht existiert."

"Was ist passiert, Shinichi?"

"Krebs." Bei dem Wort Krebs wurde Ran still. Shinichi drückte ihre Hand fester, als ob er Angst hatte, loszulassen.

"Hirnkrebs und ein medizinisches System, das die Reichen gegenüber den Armen bevorzugt, die faul sind und es verdienen zu sterben." Giftige Wut brodelte in ihn, als die Ungerechtigkeit des Todes seines Vaters in heimsuchte.

"Wir haben alles getan, was wir konnten, aber das Einzige, was wir nicht hatten, waren Geld und Zeit. Ich meine, wie viele Stunden soll Mom denn jeden Tag arbeiten, um uns am Leben zu erhalten? Mom arbeitete sich kaputt. Sie aß nichts, während sie versuchte, dafür zu sorgen, dass der Rest von uns etwas zu essen bekam. Also tat ich, was ich tun musste."

"Was hast du getan?"

"Ich habe einen Job angenommen." Shinichi hob eine Augenbraue, als würde er Ran auffordern zu raten, welchen Job.

"Einen Job auf den du nicht stolz bist. Etwas, das du nicht tun wolltest, aber du hast es getan, weil du keine Wahl hattest."

"Ich hatte eine Wahl. Wir haben immer eine Wahl. Ich habe einfach.. falsch gewählt. Es hat mit Drogen angefangen." Mit hängenden Kopf atmete Shinichi tief ein und hielt für einen Moment den Atem an, bevor er wieder sprach.

"Eine Menge Dealen, eine Menge Verkaufen, eine Menge... Schmuggel. Irgendwo auf diesem Weg fand ich meinen Weg in die Welt der illegalen Straßenkämpfe." Als er das sagte, schüttelte Shinichi den Kopf, bevor er sich verdrehte und sein Shirt an einer Seite hoch zog und Ran keuchte.

"Oh mein Gott." Ein verworrenes Durcheinander von Narben zog sich an seinem Körper entlang, als wäre zerbrochenes Glas über seine Haut geharkt worden.

"Da sind noch mehr. Ich bin einfach richtig gut darin geworden, sie mit Make- up und so zu verstecken." Dabei tanzte ein schiefes Lächeln über seine Lippen, als er sein Shirt herunterließ.

"Der Vorteil, ein Künstler zu sein, du weißt, wie du jeden Bluterguss und jede Narbe verdeckst und so tust, als wären sie nicht da."

"Aber du weißt, dass sie da sind." Ran ihre Stimme brach bei diesen Worten, als sie auf Shinichi seine Flanke starrte. Sie schüttelte den Kopf, während sie an Shinichi sein arrogantes Lächeln und seine abweisenden Gesten zurückdachte.

"Kann ich... kann ich deine Narben berühren?" Er hob eine Augenbraue, als Shinichi fragte und verwirrt zu ihr heruntersah.

"Ähm.. warum?"

"Ich will dir den Schmerz nehmen." Shinichi kicherte reumütig über ihre Worte, als der Funke verwirrter Bewunderung in seinen Augen flackerte.

"Es ist nicht möglich, den Schmerz zu nehmen." Als Ran nach vorne griff, um sein Shirt hochzuheben, kämpfte Shinichi nicht dagegen an. Stattdessen hob er seinen Arm. Seine Muskeln spannten sich an, während sie mit den Fingerspitzen an seinen Narben entlangstrich.

"Ein Typ zerbrach eine Flasche und rammte sie mir in einem Kampf, in dem ich war, in die Seite. Er verlor diese Runde und wurde wütend, dass ein fünfzehn Jahre altes Kind es geschafft hatte, ihn zu Boden zu schlagen." Der junge Kudo zuckte mit den Achseln, als würde er die Geschichte als nichts als ein Staubkörnchen in seinem Leben abtun.

"Das war sein Versuch, es mir heimzuzahlen."

"Was ist mit dem Kerl passiert, der dir das angetan hat?"

"Sagen wir einfach, dass Zähne nicht so leicht nachwachsen. Er brauchte dann zahnärztliche Behandlung." Ran schauderte bei Shinichi seinen Worten, während die Tiefe seiner Überlebensinstinkte begann, ihr bewusst zu werden. Während ihre Gedanken dahinschwand, beugte Ran sich vor und drückte ihre Lippen sanft an seine Narben.

"Ran?" Ihr Name war das Keuchen eines Schmetterlings auf seinen Lippen, bevor sie sich zurückzog und sein Shirt wieder nach unten gleiten ließ.

"Eines Tages werden diese Narben verblassen." Shinichi schluckte nur, bevor er sich wegdrehte, als ob er über ihre Worte nachdenken würde.

"Es wird kalt, lass uns weiter gehen." Während er das sagte, rutschte er von der Bank, bevor er eine Hand in seine Tasche schob und die andere Hand, die von Ran ergriff.
 

Ran folgte ihm in Richtung des Endes des grünen Tunnels, bis sie zu einem wunderschönem Brunnen kamen. Shinichi stellte sich an den Rand und starrte auf das fließende Wasser, während Ran neben ihm stand. Die Hände immer noch ineinander verschränkt.

"Ich hasste Jugo in dem Moment, als ich ihn kennenlernte. Aber es gab nichts, was ich tun konnte."

"Es war, weil er Macht hat."

"Ziemlich genau. Wenn du Geld hast, hast du die Macht, zu tun, was immer du willst. Und mit seinem Geld half er, die Schulden zu bezahlen, die Papa hinterließ, als er starb." Ran sah zu, wie Shinichi sein Blick vom Wasser zum Himmel ging, als ob er nach Antworten suchte.

"Am Anfang war alles in Ordnung, Jugo hat nichts allzu Schlimmes oder Verrücktes getan. Mit der Zeit begann es immer schlimmer zu werden."

"Wie?"

"Zuerst waren es der verbale und emotionale Missbrauch. Conan war ein Dickerchen und Jugo hat ihn ständig schickaniert und meinen Bruder praktisch verhungern lassen. Was Ayumi betrifft, er hasste es einfach, dass Ayumi so willensstark und auf naive Weise unschuldig ist, denke ich." Eine verlorene Windböe wehte durch den Park und Ran zitterte vor Kälte.

"Also die kleinen Dinge bauten sich einfach immer weiter auf, wobei Jugo immer mehr und mehr Kontrolle wollte."

"Das wollte er. Er hasst es, wenn Mom mit anderen Männern spricht. Er hasst es, wenn wir zu laut reden, wenn er in der Nähe ist. Ich gebe zu, einiges von all dem könnte meine Schuld sein."

"Shinichi, gib dir niemals die Schuld dafür. Er hat euch missbraucht. Du bist ein Opfer!"

"Ich bin kein Opfer!" Er löste den Griff und verschränkte die Arme vor seiner Brust wie eine schützende Barriere, drehte er sich um und sah Ran an.

"Ich habe nicht aufgehört."

"Womit aufgehört?"

"Mit dem Kämpfen. Dem Dealen. Mit allem. Ich wurde süchtig danach, Geld zu haben und süchtig nach Drogen. Das ist der Grund, warum ich nicht mehr trinke, Drogen nehme oder hart feiere, weil ich von diesen Dingen süchtig geworden bin. Damals half mir all das, mit Jugo seinem langsamen Abstieg in seinen ständigen Missbrauch zurechtzukommen, aber.." Shinichi schüttelte den Kopf, als er sich an den Wasserbrunnen setzte.

"Es hat mich auch in ein Monster verwandelt." Die Dunkelheit begann sich in Ran auszubreiten, während sie vorsichtige Schritte in Richtung des Brunnens machte. Shinichi zuckte nicht zusammen, bewegte sich nicht, schaute nicht einmal auf, als sie sich neben ihn setzte. Die junge Mori griff rüber und schob ihre Hand sanft in seine Hand. Shinichi erwiderte den Drücker kurz, bevor er seine Hand wegzog.

"Ich war betrunken in der Nacht, als ich Jugo krankenhausreif geprügelt habe. Ich kam von einer Party nach Hause und feierte einen weiteren Kampf, den ich gewonnen und mit dem ich zehntausend Yen verdient hatte." Der Sturm in seinen Augen wirbelte und wütete bei den Erinnerungen an die Vergangenheit.

"Natürlich kam ich genau in dem Moment nach Hause, als Jugo Mom anschrie, weil sie zehn Minuten zu spät von der Arbeit nach Hause kam. Wo warst du? Hast du dich prostituiert? Bin ich dir nicht gut genug zur Befriedigung?"

"Das hat er alles gesagt?" Der junge Kudo antwortete nicht. Er war zu verloren in seinen Erinnerungen, um aufzuhören zu denken oder zu sprechen.

"Conan war nicht zu Hause und ich bin so froh, dass er nicht zu Hause war, weil er nicht sehen musste.."

"Was sehen musste?"

"Als Jugo meine Mom geschlagen hat, kam Ayumi in die Quere, um sie zu verteidigen. Der Herd war an und im nächsten Moment.."

"Oh mein Gott... nein."

"Bin ich ausgerastet." Shinichi schüttelte bei diesen drei Wörtern den Kopf, bevor er sein Gesicht in seinen Händen vergrub.

"Drei gebrochene Rippen. Eine gebrochene Nase. Ein gebrochenes Handgelenk. Sogar sein Schädel war angebrochen. Ich hätte ins Gefängnis gehen sollen, aber nachdem der Richter die ganze Geschichte gehört hatte, schickte er mich stattdessen an die Gintama High." Ran hörte, wie seine Stimme brach und konnte die Tränen spüren, die er so sehr zurückzuhalten versuchte.

"Das Schlimmste daran ist, dass meine Mom seit dieser Nacht schreckliche Angst vor mir hat. Jugo sein Verhalten wurde noch schlimmer, weil er jetzt weiß, dass ich mich nicht wehren kann. Keiner von uns kann das. Dieses ganze Chaos ist meine Schuld. Wenn ich nur.. nicht.. Wenn ich mich nur unter Kontrolle gehabt hätte." Die Tränen flossen frei, während Shinichi sein Bestes gab, sie wegzuwischen und seine Scham zu verbergeben versuchte.

"Warum erzähle ich dir das alles? Verdammt, warum?"

"Shinichi?" Die Brünette rutschte vom Rand des Springbrunnens und kniete vor Shinichi nieder. Als sie das tat, verzog er das Gesicht und schaute weg, als hätte er Angst davor, ihren Augen zu begegnen.

"Tu es nicht. Hab kein Mitleid mit mir."

"Ich habe kein Mitleid, Shinichi." Während sie das sagte, griff sie nach oben und berührte die Seite von seinem Gesicht und lenkte seinen Blick zurück zu ihr.

"Ich möchte dir nur zeigen, dass ich.. dass du mir etwas bedeutest." Ran benutzte ihren Daumen, um seine Tränen wegzuwischen und fühlte, wie er unter ihrer Berührung angespannt war.
 

Langsam entspannte sich Shinichi in ihrer Berührung, während er seine Augen schloss, bevor er sich nach oben beugte und ihre Hand nahm.

"Ich hasse es, dass du dich um mich sorgst." Trotz seiner Worte drehte sich Shinichi zu Ran und wiegte ihre Hand in seine, bevor er ihre Handfläche küsste.

"Nun, du lügst." Der einst mysteriöse Junge kicherte in ihre Handfläche, bevor er seine Augen öffnete und sein Blick zu ihr hinauf flatterte. Zum ersten Mal sah Ran in diesem Moment einen Funken Hoffnung und Bewunderung darin.

"Ich hasse Mädchen wie dich." Er lachte jetzt, ein verlorenes, verwirrtes, aber hoffnungsvolles Lachen, während Ran lächelnd den Kopf schüttelte.

"Du hast noch nie ein Mädchen wie mich kennengelernt." Während sie das sagte, beugte sie sich nach oben und küsste das Salz in Shinichi seinen Tränen weg. Ein sanfter Kuss auf die Wange, der auch nach dem Wegziehen blieb und ihre Lippen kribbeln ließ, während Ran lächelte. Für einen kurzen Moment sahen sie sich in die Augen, bevor Shinichi kicherte.

"Vielleicht hast du recht, neues Mädchen.. vielleicht hast du recht. Komm schon, lass uns zurück in meine Wohnung gehen."

"Jetzt schon?"

"Ja, wir haben eine Englischarbeit zu erledigen, oder?"



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hallostern2014
2022-04-04T21:05:28+00:00 04.04.2022 23:05
Huhu meine Liebe ersrmal Kommentiere ich deine 3 Letzten Kapiteln..bzw fasse sie zusammen.

Shinichi tat mir so leid. Aber zum Glück hat Ran nicht locker gelassen und ihn bewiesen das er sie vertrauen kann. Und sie ihr Wort hält, dass sie wenn er Hilfe oder jemand zum zuhören braucht da ist.

Jetzt wissen wir auch wieso er aufeinmal so sauer war. Ich wäre auch sauer wenn man so wenig Zeit hat und man doch geplant hatte zu seine Geschwistern zu fahren. Er wollte Ran nicht die Arbeit alleine machen lassen da zeigt man wieder wie Shinichi eigentlich wirklich ist. Und als Ran sich selbst eingeladen hatte dachte ich erst er würde wieder sauer werden. Aber war zum Glück nicht so.

Na Kazuha wird sie wohl richtig auseinander nehmen, aber ich denke nicht das Ran wirklich erzählen tut was da alles passiert ist.

Shinichis Mutter mag Ran..ein sehr gutes Zeichen und dann hat sie sich auch gleich bei seiner Schwestern Punkte geholt. Conan muss wohl das erstmal alles beobachten. Aber ich liebe es wie Shinichi zu seine Geschwistern ist..Und ich glaube er hat einfach nur Angst das Conan genau diese Fehler macht wie er es mal gemacht hatte.

Der Freund von der Mutter gehört in den Knast der spinnt doch. Er schlägt seine Freundin und ihre Kindern. Wie süß Ran sich um die kleine Ayumi gekümmert hatte. Die Mutter war ja noch nicht bereit dafür..das sie Shinichi gelobt hatte weil er gehört hatte finde ich nicht gut..Da gibt es nichts zu loben. Er wurde erpresst was hätte er sonst tun sollen. Seine Geschwistern weiter dieses Monster aussetzten? Ich finde es aber gut das es Ran versucht hatte. Aber der Kerl hat keine Gefühle.

Eine Umarmung hilft immer das war eine sehr gute Idee. Er braucht sowas. Und zeigt hier mal wieder wie toll sie ist. Und ihn wirklich helfen möchte.

Ich hätte diesen Arsch auch ins Krankenhaus verprügelt wenn jemand einen aus meiner Familie weh tut..Und wie es scheint hatte der Kerl eh kein Interesse an den Kindern.

Ich finde die Idee mit dem Kekse backen so toll. Na das hatte ja etwas gebracht. Conans Spruch war einfach der Hamma. Ich musste so lachen. Und Shinichi erst. Fütterst du mich? XD. Und Ran sie ist so überrumpelt das sie es auch noch macht xD. Und dann dieser Kuss noch ohne Liebe, da er sie nur aus Verzweiflung geküsst hat..Aber Ran lässt ihn deswegen trotzdem nicht alleine. Sie nimmt ihn einfach ihm Arm und zeigt ihn das sie da ist.

So schade das beide nicht zusammen aufgewacht sind. Aber das wird bestimmt mal so kommen. Aber wie süß die beiden doch sind so schüchtern aufeinmal. Aber ich finde es gut das er sich für den Kuss entschuldigt hat und Ran aber gesagt hat das es okay sei. Und ihn nochmal klar gemacht hatte das sie für ihn da ist und ihn verstehen kann.

Ein schöner Rückzugsort. Ich konnte mir sehr gut vorstellen wie dieser Ort aussieht. Zum Glück ist die er Arsch nicht der richtige Vater. Dennoch heißt es nicht das man so mit jemanden um geht. Shinichi und seine Familie tun mir so leid. Der Papa wird krank und keiner kann wirklich helfen. Echt traurig. Ich finde es klasse von Ran das sie zu Shinichi sagte das seine Hände nicht nur jemanden verletzen können sondern auch auch was Wunderbares Zaubern kann.

Shinichi hat zwar einen Falschen weg gewählt aber er hat. Da hat er ja viel abbekommen. Desto mehr wundern es mich das seine Mutter nicht geholfen hatte. Und mit 15 Jahre so tief zu fallen ist echt schrecklich. Aber wie süß Ran doch ist *_*. Und beide halten Händchen *_*.

Ich habe das Gefühl das der Arsch alles geplant hatte. Conan tut wir so leid. Einen Jungen wegen dem Gewicht so fertig machen ist schrecklich und dann noch die kleine Ayumi. Der Arsch gehört ihn den Knast niergendwo anders.

Man sieht immer mehr was Drogen und alk aus jemanden machen kann..es muss wohl erst was heftiges passieren bis man es merkt das man Hilfe braucht. Aber er hat die Prügel verdient ich wäre auch ohne dieses Zeug so ausgetickt. Ich glaube nicht das seine Mutter Angst von ihn hat sonder eher um ihn. Der Kerl wird es ausnutzen bei jede Kleinigkeit. Aber ich glaube mit Ran an seiner Seite wird der Arsch es nicht schaffen sondern selbst im Knast laden..

Wie süß die beiden doch zum Schluss mit einander umgehen. Und Ran hat recht mitleid und sich sorgen sind verschiedene Sachen. Und ich merke jetzt schon das Ran sich in ihn verliebt hatte.

Ich bin gespannt ob sie zur ihrer eigentliche Aufgabe kommen. Ich bin schon gespannt wie es weitergeht.

*___*


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